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Innenstadt soll in neuem Licht erstrahlen

Stadtrat beschließt Lichtmasterplan für die Altstadt

veröffentlicht am 27.05.2020
Lichtmasterplan Marktplatz

Die aktuelle Beleuchtung des Memminger Marktplatzes zeigt harte Kontraste: Während die Laternen an den Wänden und die Schaufenster grelle Lichtpunkte bilden, bleibt die Großzunft versteckt in der Dunkelheit. Der Lichtmasterplan soll für mehr Harmonie sorgen. Archivfoto: V. Weyrauch/ Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (dl). Die Memminger Innenstadt soll in neuem Licht erstrahlen und die Beleuchtung entsprechend dem seit März 2019 erarbeiteten Lichtmasterplan umgesetzt werden. Dies hat der Stadtrat in der Plenumssitzung vom 25. Mai 2020 einstimmig beschlossen. Neben der optischen Aufwertung ortsbildprägender Plätze und Fassaden bringt das neue Lichtkonzept eine erhebliche Einsparung von Energie und Kosten und verringert die Kohlendioxid-Emissionen.

Dem Lichtmasterplan folgend, soll in der gesamten Altstadt sukzessive eine einheitliche Leuchtenfamilie etabliert werden, erklärte Uwe Knappschneider vom Büro lichtIraumIstadt planung (Wuppertal), das den Lichtmasterplan in Kooperation mit dem Stadtplanungsamt und dem Tiefbauamt erarbeitet hat.

Akzentbeleuchtung an ortsbildprägenden Fassaden

Geplant ist, die Beleuchtung an zentralen Orten wie beispielsweise der Grimmelschanze oder dem Marktplatz zu erneuern. Neu hinzukommen soll eine Akzentbeleuchtung an ortsbildprägenden Fassaden, beispielsweise von Kramerzunft, Fuggerbau oder Hermansbau. Auch die historischen Befestigungsanlagen - Stadtmauer, Stadttore und Türme - sollen angestrahlt werden. Geplant ist zudem eine Lichtinszenierung des Stadtbachs im Bereich zwischen Marktplatz und Frauenkirchplatz.

Einsparungen in Höhe von 30 Prozent

Durch eine flächendeckende Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchten seien Einsparungen bei Energieverbrauch und Energiekosten sowie bei den Kohlendioxid-Emissionen in Höhe von 50 Prozent zu erwarten, erläuterte Knappschneider. Unter Einbeziehung des Energieverbrauchs für die zum großen Teil neue geplante Akzentbeleuchtung bleibe immer noch ein Energieeinsparpotenzial von 30 Prozent gegenüber der heutigen Situation.

Im Rahmen der Untersuchungen für den Lichtmasterplan fanden mit einem Nachtspaziergang (11. April 2019), einer Bürgerwerkstatt (9. Oktober 2019) und mit dem „Memminger Altstadt Leuchten“ (11. Oktober 2020) verschiedene Formate der Bürgerbeteiligung statt. Die Anregungen und Wünsche der Bürgerschaft wurden in der Planung berücksichtigt.

Nächtliche Akzentuierung des Stadtbildes

Bei der Erneuerung der Beleuchtung spielen ökologische, wahrnehmungsphysiologische, sicherheitstechnische und atmosphärische Aspekte eine wichtige Rolle, erklärte Knappschneider. Dazu zählen etwa die nächtliche Akzentuierung des Stadtbildes, die Schaffung von Orientierung und Vermeidung von Angsträumen, eine erhebliche Minimierung des Streulichtanteils und die Vermeidung von Lichtverschmutzung und störendem Lichteintrag sowie die Steigerung der Energieeffizienz und CO²-Einsparung.

Was das Schaufenster- und Werbelicht angeht, sind im Frühjahr 2021 Infoveranstaltungen und Gespräche mit dem Memminger Einzelhandel geplant. Die Resonanz bei den Händlern sei in der Regel positiv, berichtete Knappschneider von Erfahrungen aus anderen Städten.

Der Stadtratsbeschluss im Wortlaut:

„Das Plenum des Stadtrats beschließt den Lichtmasterplan Memmingen. Die Verwaltung wird beauftragt, gemäß der Liste mit den Pilotprojekten die Maßnahmen einzeln vorzubereiten und dem Bau-, Planungs- und Umweltausschuss jeweils zur Kenntnis oder zur Entscheidung vorzulegen. Die Umsetzung erfolgt vorbehaltlich der vorhandenen Haushaltsmittel.“