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„In Steinheim muss etwas passieren“

Alternativen für eine Umgehungsstraße vorgestellt

veröffentlicht am 29.07.2019
Steinheim Umgehung

Nördlich der neuen Feuerwache in Amendingen soll die Umgehungsstraße Steinheim von der Donaustraße abgehen. Foto: Elmar Würth

Memmingen (ew). Wo soll die dringend geforderte Umgehungsstraße Steinheim verlaufen? Dazu präsentierte die Stadtverwaltung gemeinsam mit einem auswärtigen Ingenieursbüro in der jüngsten Stadtratssitzung mehrere Variationen.

Varianten Umgehung Steinheim

Variante 1 der Umgehungsstraße zur Umfahrung Steinheims. Grafiken: Tiefbauamt Stadt Memmingen

Um den starken Durchgangsverkehr im Stadtteil Steinheim zu reduzieren (derzeit etwa 13.000 Fahrzeuge täglich) und um die Ortsmitte besser entwickeln zu können, soll die Umgehungsstraße im Westen des Stadtteils erstellt werden. Eine alternative Planung östlich entlang der Bahnlinie wurde laut Uwe Weißfloch vom Stadtplaungsamt nicht in Betracht gezogen, um die Landschaft, die sich bereits zu einem Naherholungsgebiet entwickelt habe, nicht zu zerstören. Unter Berücksichtigung der Entwicklung von zukünftig wachsendem Wohnbau und Industrie bis 2040 wurden den Stadträten nun drei Varianten mit zwei Untervarianten zur Diskussion gestellt.

Varianten Steinheim

Die Varianten 2 a und 2 b.

Fünf verschiedene Lösungen aufgezeigt

Variante 1 sieht eine komplette Umfahrung von der Donaustraße bis zum Knotenpunkt Europastraße/Heimertinger Straße vor. Variante 2a geht von der Donaustraße zum Kreisverkehr Egelsee, Variante 2b sieht eine Weiterführung zur B 312 vor. In der Variante 4a geht die Verbindung von der Donaustraße zum Unteren Buxheimer Weg und 4b besteht in einer Weiterführung zur B312. Die Stadtverwaltung sprach sich für die Lösung 2b aus, da sie die gleiche Entlastungswirkung verspreche, wie die lange Variante (1), die Eingriffe aber deutlich geringer sind.

Im nächsten Schritt sollen die oben aufgezeigten Möglichkeiten der Steinheimer Bürgerschaft bei einer Informationsveranstaltung am 16. September zur Diskussion gestellt werden, um danach im Plenum bis Ende des Jahres einen Beschluss fassen zu können.

Varianten Umgehung Steinheim

Die Varianten 4 a und 4 b.

"Modal Split auf 30 Prozent verringern"

Prof. Dr. Dieter Buchberger (Grüne) bemängelte, dass frühere Beschlüsse des Stadtrates wie die Reduzierung des Kfz-Verkehrs um zwei Prozent, die Verwirklichung des Regio-S-Bahn-Konzepts mit mehreren Haltestellen in Richtung Ulm, der Beschluss, den Radverkehr von 25 auf 30 Prozent zu erhöhen und das Stadtbuskonzept mit einem 30-Minuten-Takt in den Planungen nicht berücksichtigt worden seien. Eigentlich sollte sich der Modal Split im Bereich Autoverkehr von 43 auf 30 Prozent verringern.

Durch den Druck von Bundesregierung und EU müsse man Alternativen für Pendler schaffen, forderte Buchberger. Man stehe man vor einem Systemumbruch, bei dem "die bisherigen Modelle des Individualverkehrs versagen."

Der Steinheimer Stadtteilreferent Gerhard Neukamm bezeichnete es als „scheinbar unstrittig“, dass in Steinheim etwas passieren muss. Bei den verschiedenen Varianten müsse man allerdings bedenken, was machbar sei. Die Variante 2a sei nur sinnvoll, wenn man die Durchfahrt durch Steinheim unattraktiv mache. Neukamm gab auch zu bedenken, dass die Durchschneidung von Grundstücken für eine Umfahrung nicht ganz einfach sei.

Europastraße verbreitern?

Der Stadtteilreferent warf weiter ein, dass durch eine Verbreiterung der Europastraße auf sechs Spuren eine Umfahrung eventuell gar nicht nötig wäre. Auch dürfe man die Anbindung an die A7 gerade im Hinblick auf die Entwicklung der Industriegebiete in Buxheim nicht vergessen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Ressler stimmte Weißfloch zu. Er hält eine Streckenführung im Osten Steinheims ebenfalls aus ökologischen Gründen nicht für sinnvoll. Außerdem sei eine Ortsmitte für die gesellschaftliche Entwicklung enorm wichtig und die Vorschläge des Bürgerausschusses gehen seiner Meinung nach in die richtige Richtung.