Memmingen (dl). Jonas Hassen Khemiris Drama „Ich rufe meine Brüder“ erzählt ebenso berührend wie komisch und mit viel Spielwitz von der Krise einer diverser werdenden Gesellschaft. Premiere ist am Freitag, 21. Februar, um 20 Uhr im Studio.
Das Stück lotet aus, wie brüchig die Grenze zwischen Täter und Opfer, zwischen Realität und Phantasie ist und wie leicht diese Grenze in Zeiten allgemeinen Überwachungswahns manipuliert werden kann. Khemiri, als Sohn eines Tunesiers und einer Schwedin 1978 in Schweden geboren, ist eine der wichtigsten neuen Stimmen in der europäischen Theaterlandschaft.
Im Zweifelsfall an allem schuld
Amor ist einer der jungen arabischen Männer in einem westlichen Land, die im Zweifelsfall an allem schuld sind. Amor ist aber auch einfach ein junger Student mit anstrengender Familie, schwierigen Freundschaften und einer verzweifelten Liebe. Als ein islamistisch motivierter Terroranschlag Stockholm erschüttert, geraten er und seine Brüder wieder einmal ins Visier der Sicherheitskräfte. Amor versucht, möglichst unauffällig seinem Alltag nachzugehen. Aber wie normal kann man sein, wenn man sich bemüht, normal zu wirken? Amor beginnt sich selbst zu beobachten und verliert sich bald in seinem Angstgebäude. Was passiert in seinem Kopf und was in der Realität?
Suche nach der eigenen Würde
Khemiris Hauptfigur nimmt den Zuschauer mit auf einen Höllenritt durch Realität, Traum, Erinnerung, Wahn, Vorurteil und Heimatlosigkeit eines jungen Mannes mit Migrationshintergrund auf der Suche nach der eigenen Würde.
Weitere Termine am 22. und 29. Februar, 6., 8., 13. 15. und 20. März sowie am 4. und 18. April.
Karten für beide Stücke gibt es unter Telefon 08331-94 59 16 oder E-Mail vorverkauf@landestheater-schwaben.de