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"Ich kann mit allen leben" - Interview mit Margareta Böckh zur Bürgermeisterwahl

veröffentlicht am 10.04.2014

Memmingens Zweite Bürgermeisterin MAragreta Böckh. Foto: as Memmingens Zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh. Foto: as

Memmingen (as). Als eine der ersten Amtshandlungen wird der neue Stadtrates am 5. Mai den zweiten und dritten Bürgermeister wählen. Was die Wahl des dritten Bürgermeisters betrifft, ist noch alles offen, zumal keinem Kandidaten der drittstärksten Fraktion, also des CRB, gute Chancen attestiert werden. So gut wie sicher ist jedoch, dass die 2010 mit starker Mehrheit gewählte Margareta Böckh (CSU) für weitere sechs Jahre im Amt bleiben wird. Die Bürgermeisterin verriet der "Lokalen", warum sie mit breiter Zustimmung rechnen kann.

Frau Böckh, worauf führen Sie zurück, dass die Zustimmung zu ihrer Person als Zweite Bürgermeisterin quer durch alle Fraktionen des Stadtrates geht? Hat das damit zu tun, dass sie ruhig und besonnen sind und klar und vernünftig argumentieren?

M. Böckh: Ja, das denke ich schon. Außerdem respektiere ich die Meinung anderer und habe zu allen einen guten persönlichen Kontakt. Sicherlich spielen weibliche Eigenschaften wie Empathie hier auch eine Rolle: Ich kann mich in andere hinein fühlen, bin kein polarisierender Mensch.

Hilft es Ihnen in ihrem politischen Amt, das sie lange Zeit als Lehrerin und Schulleiterin tätig waren?

M. Böckh: Auf jeden Fall. Ich bin es gewöhnt, meine Anliegen verständlich und klar zu vermitteln. Meine Schüler wussten immer ganz genau, wo's langgeht. Außerdem bin ich berechenbar. Auch das trägt sicherlich dazu bei, dass man mit mir gut umgehen kann.

Wie sehen Sie Ihre Rolle im politischen Gefüge?

M. Böckh:  Ich bin ein Mittler zwischen allen Interessen, kann vieles auf dem kleinen Dienstweg schnell regeln. Als Vorsitzende des Kinderschutzbundes engagiere ich mich auch dafür, dass die Stadt Memmingen sich kinderfreundlich präsentiert.

Haben Sie hierfür konkrete Pläne?

M. Böckh:  Ja, für den Herbst planen das Büro der Gleichstellungsbeauftragten und ich einen Neugeborenenempfang für junge Familien. Hier werden den jungen Müttern und Vätern alle Unterstützungsangebote der Stadt vorgestellt. Außerdem gibt es ein Präsent als Ausdruck des Willkommens. Wir möchten jeden neuen Erdenbürger hier in Memmingen herzlich begrüßen.

Welche Partei wird Ihrer Meinung nach dem dritten Bürgermeister stellen? wird es, wie es Tradition ist, die drittgrößte Partei, also der CRB sein?

M. Böckh:  Das kann ich noch nicht sagen. Aber ich denke nicht, dass der CRB den dritten Bürgermeister stellen wird. Dazu hat der Junge Block die Partei zu sehr in Misskredit gebracht.

Meinen Sie den Vorstoß von Herrn Mirtsch u.a., ein Bürgerbegehren Zentstadel auf den Weg zu bringen?

M. Böckh: Ja. Erstens handelt es sich um ein Projekt, über das im Stadtrat bereits abgestimmt wurde und zweitens ist es immer eine ungute Geschichte, im Zuge einer persönlichen Profilierung eine Neiddebatte anzustacheln.

Was meinen Sie mit „Neiddebatte“?

M. Böckh: Dass dem Bürger Dinge versprochen wurden wie mehr Geld für Schulen oder eine Straßenbeleuchtung für den Ortsteil, damit sie für das Bürgerbegehren unterschreiben.

Kämen sie auch mit einem Bürgermeister der Grünen oder der ÖDP zurecht, den eher Unangepassten und Unbequemen im Stadtrat?

M. Böckh: Ja natürlich, ich kann mit allen zusammen arbeiten. Wichtig ist, dass man sachorientiert miteinander umgeht und persönliche Querelen außen vor lässt.

Kandidieren sie aus Überzeugung und guten Mutes wieder für das Amt des Zweiten Bürgermeisters beziehungsweise der Zweiten Bürgermeisterin?

M. Böckh: Ja absolut. Ich kandidiere mit Freuden noch einmal und weiß die CSU-Fraktion hinter mir. Ich bin jetzt 62, also jung und dynamisch genug, um noch sechs Jahre lang dieses repräsentative Amt zu bekleiden. Ich bin nicht der Typ, der zuhause herum sitzt. Ich genieße es,  unter Menschen zu sein.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Böckh.