Auf anrührende Weise nimmt der Autorenfilmer Ken Loach, ein präziser filmscher Chronist der britischen Arbeiterschicht, die Widrigkeiten des Sozialstaats aufs Korn. Pressefoto: Kaminwerk
Memmingen (dl). Das Kulturzentrum Kaminwerk zeigt am Donnerstag, 27. April, ab 20 Uhr, den britischen Film „Ich, Daniel Blake“. Der zu Herzen gehende Film zeigt die bürokratischen Tücken des Sozialstaats und ist ein hochemotionaler Streifen, der jeden anrührt und zurecht die Goldene Palme in Cannes erhielt.
Daniel Blake (Dave Johns) hat
sein ganzes Leben lang seine Steuern bezahlt und sich geradlinig und anständig
durchgeschlagen, wie es ein ganz normaler Durchschnitts-Engländer so tut. Doch
dann bringt ihn seine Gesundheit in die Bredouille und Daniel ist plötzlich auf
Sozialhilfe angewiesen. Der Staat will sie ihm nicht gewähren, weshalb er sich
schon bald in einem Teufelskreis aus Anträgen, Bestimmungen und Zuständigkeiten
befindet und nicht bemerkt, wie ihn die Situation gänzlich in die Knie zwingt.
Eines Tages trifft er auf Katie (Hayley Squires) und ihre Kinder Daisy (Briana Shann) und Dylan (Dylan McKiernan) und freundet sich mit ihnen an. Gemeinsam trotzen sie den Behörden und bekommen viel Solidarität von anderen Menschen. Die bürokratischen Hindernisse in einem Sozialstaat lassen sich nicht einfach so abschütteln, aber Daniel und Katie sind fest entschlossen, nicht aufzugeben…
Info: Seit mittlerweile fast 50
Arbeitsjahren erweist sich Autorenfilmer Ken Loach mit Filmen wie „Kes“, „It’s
A Free World“ oder „Angel’s Share – Ein Schluck für die Engel“ als präziser
filmscher Chronist der britischen Arbeiterschicht. Auch wenn er sein
Karriereende schon mehrfach ankündigte, dreht Loach dennoch weiter wie ein
Uhrwerk an seinem Lebenswerk. Auch mit 80 Jahren hat der Regisseur, dessen
IRA-Drama „The Wind That Shakes The Barley“ 2006 auf den Filmfestspielen von
Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, nichts von seiner
Klasse eingebüßt.
In seinem präzise inszenierten Milieu-Drama „Ich, Daniel Blake“ nimmt Loach den britischen Sozialstaat ins Visier und erzählt unaufgeregt und dennoch unterschwellig hochemotional von den Ungerechtigkeiten im System - ein Film, der aufregt, rührt und aufrichtig zu Herzen geht.
Ab 19 Uhr gibt es wie immer
Sushi - Schüler und Studenten zahlen keinen Eintritt.
Mehr Infos unter www.kaminwerk.de.