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Humorvoller Heimatabend: "Out of Allgäu" noch einmal am 5. Juni

veröffentlicht am 16.05.2017
Out of Allgäu

Haben selbst viel Spaß an der Show: Christian Müller, Regina Vogel, Elisabeth Hütter, Claudia Frost, Miriam Haltmeier. Auf der Empore spielt die Band. Fotos: Forster/Landestheater Schwaben

Aufgrund des großen Erfolges gibt es noch einen Zusatztermin, für alle, die den zündenden Heimatabend „Out of Allgäu“ noch nicht gesehen haben: Am Montag, 5. Juni, um 20 Uhr wird es zum letzten Mal im großen Haus zu sehen sein.

Memmingen (as). „Out of Allgäu“, das ist ein Liederabend über die Freuden des Ankommens und die Sehnsucht des Weggehens, leichtfüßig in Szene gesetzt von Michael Barfuß und famos gespielt und gesungen von den sieben Schauspielern der in dieser Spielzeit frisch zusammengewürfelten Truppe, die hier ihr gemeinsames Musical-, pardon: Muhsical-Debut gab. 

Ferien auf dem Bauernhof: In der hochdeutschen Fassung "für dialektferne Zuschauer" treffen sich „Landeier“ und Stadtbewohner auf einem Allgäuer Bauernhof - und der ist teilweise von Pappe: Die Wäsche auf der Leine, die Blumenrabatten - ja, sogar das Mofa des Dorf-Gigolos (Christian Bojidar Müller) sind bunte Attrappen in der idyllischen Bühnenwelt von Ulrich Leitner.

Eine heile Welt wird hier augenzwinkernd beschworen – „fern von Sex, Drogen und RTL“, wo der Horizont noch überschaubar und das Handy ohne Empfang ist. Heil zumindest für alle, die „katholisch, hetero und weiß sind“.

Die Abendstille ist überall

Heimat, das ist da, wo man herkommt. Aber will bzw. passt man da auch hin? In diese Retro-Welt, wo gar nichts passiert, die Jungs noch behaart sind und die punkige Tochter des Bauern (Regina Vogel, Aurel Bereuter) verliebt ist in den schwulen Martin. Es riecht nach Milch und Mist und die Abendstille ist überall.

In diese Beschaulichkeit zieht es den geschniegelten BMW-Fahrer aus München (Jens Schnarre) und seine Teilzeit-Geliebte (Miriam Haltmeier) und eine weitere Stadtbewohnerin, die kommt, um ihren Liebeskummer im Land der glücklichen Kühe zu kurieren (Elisabeth Hütter). Während die, die dort wohnen, am liebsten weg wollen - raus aus Subventionskampf und 23 Cent pro Milchtüte. („Kost' an Johanni der Liter nur noch 29 Cent, kann’s sein, dass bald der Lidl brennt“, heißt es in einer „Bauernregel“ der Biermösel Blosn). „Girls just wanna have fun“, intoniert die Bäuerin (Claudia Frost) unverdrossen auf dem Melkschemel.

Amouröse Verwicklungen

Auf dem Dorffest kommt es dann unter bunten Lampions zu amourösen Verwicklungen, bis der „Deus ex machina“ in Gestalt von König Ludwig II (Christian Müller) in blauem Samt vor kitschiger Alpenkulisse wie ein Erlöser herbei schwebt…

Mu(h)sikalisch reicht der Abend von Schlager, Jodler, Volkslied, Rocksong und Rap. Songs und Lieder der Comedian Harmonists, von Hildegard Knef, Anna Depenbusch und Malediva bis hin zu Leonard Cohen, Queen und dem "Rinderwahn" von Max Raabe wechseln in rasantem Tempo. Die Figuren geben Einblick in ihre Seele, sie besingen und bejodeln dabei - auch mal wiederkäuend - was sie bewegt. Dabei reicht die Range von cooler Beziehungspsychologie ("Mach Schluss" von Samy Deluxe) bis zum wunderschön intonierten, stimmungsvollen Heimatlied.

Rythmen rund um den Globus

Oben auf dem Heuboden wartet die vierköpfige Band - bestehend aus Andreas Schütz, Sebastian Kern, Andreas Kerber und Frank Thumbach - mit brillantem Sound und Rythmen rund um den Globus auf.  

Fazit: Ein amüsanter und bewegter Abend zwischen Heimatliebe und Fernweh, zwischen Sehnsucht nach Geborgenheit und Drang in die weite Welt. "Out of Allgäu" zeigt Menschen auf der Suche nach sich selbst und dem Glück - das ja bekanntlich immer da zu sein scheint, wo man gerade nicht ist...