Memmingen (dl). Die SPD/FDP-Stadtratsfraktion fordern neben einem Klinik-Neubau auch eine eigene Hochschule mit Inhalten aus den Pflege- und Gesundheitswissenschaften (wir berichteten). Im kürzlich eingebrachten Antrag der SPD/FDP ist die Rede von einem Gesundheits-, Gewerbe- und Hochschulcamp als Leuchtturmprojekt für Memmingen. Der Memminger Landtagsabgeordnete und Stadtrat Klaus Holetschek hält hingegen eine Fusion des Memminger Klinikums mit den Kliniken im Unterallgäu für den ersten Schritt, den man jetzt zügig angehen müsse.
„Jeder von uns kennt die beengten räumlichen Verhältnisse im Memminger Klinikum, die sich kurzfristig – unabhängig von einem anzustrebenden Klinikneubau – nur in enger Abstimmung mit dem Landkreis und einer sinnvollen Aufgabenverteilung zwischen den Krankenhäusern lösen lassen“, schreibt Klaus Holetschek hierzu in einer Pressemitteilung. Eine hochwertige medizinische Versorgung der Menschen in Stadt und Land und die Sicherung der Arbeitsplätze der Mitarbeitenden müsse auch kurzfristig gesichert sein. Daher sei eine Fusion mit den Kliniken im Unterallgäu der erste Schritt, den man jetzt zügig angehen müsse.
"Wir müssen das Machbare umsetzen"
Auch in Bezug auf eine eigene Memminger Hochschule gelte die Devise: Handeln statt reden. „Wir müssen das Machbare umsetzen, ohne Visionen aus den Augen zu verlieren“.
Die Gründung der Hochschulaußenstelle der Hochschule Kempten am Memminger Galgenberg im Herbst 2016 mit dem berufsbegleitenden Studiengang Systems Engineering, die maßgeblich unter Mitwirkung Holetscheks dort angesiedelt worden ist, war „ein erster wichtiger Schritt zur Stärkung des Wirtschafts- und Bildungsstandortes“, so der CSU-Politiker. Damals hat Memmingen die Gelegenheit beim Schopf gepackt und den Zuschlag des vom Bayerischen Wissenschaftsministeriums landesweit ausgerufenen Wettbewerbs „Partnerschaft, Hochschule und Region“ zur Einrichtung einer staatlichen Hochschul-Außenstelle erhalten.
"Hochschulaußenstelle weiter ausbauen"
„Mir wäre die Gründung einer eigenen Memminger Universität auch lieber gewesen. Doch dies war mit Blick auf die etablierten regionalen Hochschulen in Kempten, Neu-Ulm und Augsburg nicht realistisch“. Mit der Außenstelle habe man nun laut Holetschek den „Fuß in der Tür“. Jetzt gelte es die Außenstelle zu stärken und weiter voranzubringen.
„Bereits beim Besuch von Bayerns damaliger Wissenschaftsministerin Marion Kiechle am Memminger Galgenberg im vergangenen Jahr habe ich für den Aufbau und die Einrichtung eines grundständigen Studiengangs Pflege geworben und dafür setze mich auch weiter ein", erklärt Holetschek. „Ich bin überzeugt, dass ein gewisser Grad an Akademisierung in der Pflege notwendig ist und dass der Gesundheitsregion Allgäu ein primärqualifizierender Pflegestudiengang, verknüpft mit pflegewissenschaftlicher Forschung, gut zu Gesicht stünde.“