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Holetschek: "Heimische Unternehmen müssen stärker in den öffentlichen Fokus gerückt werden"

veröffentlicht am 13.09.2013

SONY DSC Klaus Holetschek. Foto: as

Memmingen (dk). Als CSU-Direktkandidat geht der 48-jährige Klaus Holetschek am kommenden Sonntag in die Wahlen für einen neuen Bayerischen Landtag. DIE LOKALE hat sich mit dem amtierende  Bürgermeister von Bad Wörishofen unter anderem über die politischen Kernthemen „Ländlicher Raum“, „Fachkräftemangel“ und G8-Gymnasium unterhalten.

Herr Holetschek, was können Wählerinnen und Wähler erwarten, sollten Sie in den Bayerischen Landtag gewählt werden?

Klaus Holetschek: Mein Motto lautet in Kurzform: 'Politik gestalten für eine lebenswerte Zukunft  – mit den Menschen, für die Menschen.' Ich werde mich zum Beispiel bei Themen wie Bürokratieabbau, Pflege und ärztliche Versorgung stark engagieren.

Ein anderes Thema: Der demografische Wandel sorgt mit dafür, dass sich die Struktur der Dörfer im Unterallgäu verändert und infolge dessen immer mehr Menschen in die Stadt ziehen. Wie kann diesem Trend begegnet werden?

Klaus Holetschek: Wir wollen gleichwertige Lebensverhältnisse schaffen. Ländliche Räume müssen auch deshalb gefördert werden, weil der Strukturwandel in der Landwirtschaft voranschreitet. Dörfer müssen gestärkt werden, um lebendig zu bleiben – dazu bedarf es erhöhter Fördermittel. Die Infrastruktur muss gesichert sein: dazu gehören unter anderem Kindergärten, Schulen, Arbeitsplätze sowie auch der Breitbandausbau. Modelle wie ein Baukindergeld könnten Anreize schaffen. Eine optimale Verkehrsanbindung ist zwingend. Ein zentrales Thema ist die Gemeinschaft im Dorf, deshalb müssen das Ehrenamt sowie Vereine unterstützt werden – ein Beispiel Dorfgemeinschaftshäuser. Die Kirche muss im Dorf bleiben – mir ist das Netzwerk von Kirche und Kommune und die soziale Gemeinde ein wichtiges Anliegen.

Immer häufiger klagen Unternehmen über „Fachkräftemangel“. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Klaus Holetschek: Ich halte es für einen zentralen Aspekt, die Region Bayerisch-Schwaben attraktiver zu gestalten. Eine Initiative der Allgäu GmbH, die Unternehmen im hiesigen Wirtschaftsraum noch stärker in den öffentlichen Fokus rückt, ist ein wichtiger und richtiger Schritt. Nicht ausgeschöpft ist das Potenzial von hochqualifizierten Frauen, älteren Menschen, Migranten und Menschen mit Handicap. Dem Fachkräftemangel muss unter anderem durch mehr Qualifizierung begegnet, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sollte optimiert werden. Das Thema Wertschätzung der Mitarbeiter wird weiter an Bedeutung gewinnen – ein Teilaspekt ist dabei die Gesundheitsförderung.

Von „Murks“ bis „Sinnvolle Entscheidung“ ist alles dabei – an der Bewertung zur Einführung des G8-Gymnasiums scheiden sich die Geister. Wie fällt Ihre Bewertung aus?

Klaus Holetschek: Als Vater von zwei Gymnasiasten bin ich täglich mit dem Thema konfrontiert und kann aus eigener Erfahrung beurteilen, dass nicht die Rückkehr zum G9, sondern eine Optimierung wichtig ist. Die Lehrpläne müssen entlastet und neu konzeptioniert werden. Ein zentrales Anliegen ist mir, dass alle Schüler die bestmöglichen Lernvoraussetzungen erhalten. Die individuelle Förderung muss soweit wie möglich verbessert werden. Ein freiwilliges „Flexibilisierungsjahr“ zur Aufarbeitung von Lernrückständen ist ein guter Ansatz. Mir ist es zudem sehr wichtig, dass Schulstandorte gehalten werden.