Die Stimmung in Industrie, Tourismus und Handel bleibt trüb - neu gegründete Ausschüsse sollen die Unternehmen nun besser unterstützen. Foto: dl Archiv
Schwaben/Allgäu (dl). Die Industrie ist für Bayerisch-Schwaben von großer Bedeutung, doch die Stimmung hat sich zuletzt deutlich eingetrübt. Auch in Tourismus und Gastronomie blickt nur noch rund ein Viertel aller Unternehmen optimistisch in die Zukunft, im Einzelhandel sieht fast jeder dritte der Zukunft pessimistisch entgegen. Mit neu gegründeten Ausschüssen der IHK Schwaben soll die Situation der Branchen nun verbessert werden.
Die hohen Energie- und Rohstoffpreise stellen die Industrie weiterhin vor große Probleme, ebenso die hohen Arbeitskosten und die schwache Inlandsnachfrage. Inzwischen bewerten die Unternehmen die politischen Rahmenbedingungen als größtes Risiko ihrer wirtschaftlichen Entwicklung. Eigenstromversorgung, Transformation, Absatz und neue Märkte sowie eine schnellere Verwaltung sind daher drängende Themen, denen sich der neu ins Leben gerufene Ausschuss widmen will, um die Wettbewerbsfähigkeit wieder zu stärken.
Denn die Industrie war viele Jahre der Motor der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft. Vor allem der Maschinenbau, die Nahrungs- und Futtermittelindustrie, der Fahrzeugbau und die Zulieferindustrie sind wichtige Umsatzbringer. Fast ein Drittel der Bruttowertschöpfung wird durch das produzierende Gewerbe erbracht, über 200.000 Menschen finden hier Arbeit.
Tourismus und Gastronomie
12.000 Unternehmen aus dem Bereich Tourismus, Gastgewerbe und Freizeitwirtschaft gibt es in Bayerisch-Schwaben. Sie sorgen für eine hohe Standortqualität und für Wertschöpfung - davon profitieren Gäste und Einheimische gleichermaßen. Der Arbeitskräftemangel in den Betrieben ist eines der Kernthemen, das der Ausschuss angehen möchte. Etwa die Hälfte aller Unternehmen aus dem Gast- und Reisegewerbe nennt bürokratische Lasten als weiteres Hemmnis für das Geschäft. Daneben stellen die steigenden Arbeitskosten sowie die hohen Energie- und Rohstoffpreise auch in dieser Branche eine Belastung dar.
Handel
Rund 25.000 Einzelhandelsunternehmen gibt es in Bayerisch-Schwaben, mehr als 57.000 Menschen finden hier ihr Auskommen. Die Läden der Händler prägen das Gesicht der Städte und Gemeinden in der Region, versorgen die Menschen vor Ort mit den wichtigsten Gütern. Doch auch diese Branche ist im Umbruch und steht vor vielfältigen Herausforderungen wie wachsenden Kundenansprüchen, immer mehr gesetzlichen Vorgaben, Digitalisierung, Personalmangel sowie steigenden Kosten bei gleichzeitig sinkender privater Konsumnachfrage.
Im neu gegründeten Ausschuss sind vor allem eine stärkere Belebung der Innenstädte sowie die Stärkung und Sichtbarkeit des Handels in der Öffentlichkeit das Ziel. Daneben stehen z. B. auch eine schnelle Verwaltung und die Optimierung der Berufsausbildung auf der Agenda.