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„Energieprojekt mit kommunaler Familie“

29 Gemeinden sind beim Regionalwerk Unterallgäu dabei

veröffentlicht am 16.12.2024
2024-12-16 Regionalwerk_Gründungsfoto

Im Vordergrund Landrat Alex Eder (links) bei der Vertragsunterzeichnung im Landratsamt, neben ihm Dietmar Schell, Geschäftsführer der Regionalwerk Unterallgäu GmbH. Im Hintergrund stehen die Bürgermeister der 29 beteiligten Gemeinden. Foto: Landratsamt Unterallgäu

Mindelheim (sg). Die Regionalwerk Unterallgäu GmbH wurde Mitte Dezember nach rund eineinhalb Jahren Vorarbeit aus der Taufe gehoben - mit dem Ziel, die Energiewende in der Region gemeinsam voranzutreiben. Von 52 Gemeinden sind 29 am Regionalwerk beteiligt, ebenso der Landkreis Unterallgäu.

Bayern hat sich bekanntlich das Ziel gesetzt bis 2040 klimaneutral zu werden. Dazu sind unter anderem ein drastischer Ausbau der erneuerbaren Energien und die Umsetzung von Speichertechnologien notwendig. Gemeinden und Landkreise dürfen auch über den eigenen Bedarf hinaus Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien errichten und betreiben, so steht es im Klimaschutzgesetz. In ganz Bayern werden zurzeit Regionalwerke gegründet, um Kompetenzen zu bündeln und die Klimaziele zu erreichen. Sie handeln dabei nicht nur gewinn-, sondern auch gemeinwohlorientiert.

Breite Unterstützung

Das Unterallgäu ist bei den ersten 10 Gründungen dabei. Unter den Gesellschaftern sind unter anderem die Gemeinden Benningen, Buxheim, Erkheim, Hawangen, Heimertingen, Lachen, Ottobeuren und Westerheim. In der GmbH sind Landkreis und Gemeinden zu je gleichen Teilen beteiligt. Die Gesellschaft ist zu 100 Prozent kommunal getragen. Das Gründungskapital beträgt 1,3 Millionen Euro.

Landrat Alex Eder sprach von einem „vorgezogenen Weihnachtsgeschenk“ und einem „Projekt mit einer kommunalen Familie, das die Region stärkt.“ Dafür habe es von Anfang an breite Unterstützung im Kreistag gegeben, betonte Eder und weitete den Blick: „Es gibt für uns als Menschheit keine Alternative als über das Thema Energie und Ressourcen nachzudenken.“ Weltweit werden täglich 100 Millionen Fass (à 160 Liter) Erdöl verbraucht und mehr als ein Fünftel allein der deutschen Energieversorgung mit Erdgas abgedeckt.

Projekte

„Mit jeder Kilowattstunde, die wir selber produzieren, werden wir unabhängiger“, betonte Dietmar Schell, seit 14 Jahren in der Energiewirtschaft tätig und ab dem 1. Januar Geschäftsführer der Regionalwerk Unterallgäu GmbH. Das Regionalwerk sei zentrale Stelle und Ansprechpartner vor Ort, um Projekte zu bündeln und die regionale Wertschöpfung zu stärken.

Startprojekte sind einige Freiflächen- und Agri-PV-Anlagen in Erkheim, Niederrieden, Ottobeuren, Sontheim und Wiedergeltigen, die voraussichtlich in zwei bis drei Jahren ans Netz gehen. Langfristig sollen auch Projekte im Bereich Windkraft, Speicher sowie im Wärme- und Mobilitätssektor dazukommen. Die einzelne Kommune könne dabei nicht so viel umsetzen wie alle 30, unterstrich Schell. Einen Nutzen haben zunächst die Gemeinden sowie energieintensive regionale Unternehmen. Langfristig sollen aber auch die Bürger von den Projekten profitieren, so Schell.

Umsetzung

Planungen und Projektrechte verkauft die Regionalwerk Unterallgäu GmbH an noch zu gründende Projektgesellschaften, die mehrheitlich kommunal getragen sein müssen. Durch den Verkauf der Projektrechte generiert die GmbH wiederum einen Großteil der Einnahmen.