Die Green Factory 2.0 der Alois Müller Gruppe nimmt Gestalt an. Bereits ab April soll die Produktion in den neuen Fertigungshallen beginnen. Unser Vorschaubild zeigt Zimmerer Markus Heel von der Firma Rampp Flachdach aus Erkheim beim Richtspruch. Fotos: Ingo Jensen/Alois Müller
Ungerhausen/Memmingen (dl). Nach einer intensiven und spannenden
Bauzeit hat die Green Factory 2.0 der Alois Müller Gruppe in Ungerhausen im
Unterallgäu bereits Gestalt angenommen. Auf einer Fläche von 18.000 Quadratmetern
entsteht derzeit das größte nahezu energieautarke Produktions- und Bürogebäude
der Welt. Der Rohbau ist mittlerweile fertig, die Inbetriebnahme der Green
Factory 2.0 erfolgt schrittweise in den kommenden Monaten: Bereits ab April
startet die Fertigung in den neuen Produktionsflächen und bis spätestens Anfang
2019 soll dann auch der Umzug der Verwaltung von Memmingen nach Ungerhausen
erfolgen.
„Auf der Baustelle läuft es reibungslos. Wir kommen gut voran und
sind voll im Zeitplan. Toll, dass wir bereits gut ein halbes Jahr
nach dem offiziellen Spatenstich schon das Richtfest der Green
Factory 2.0 feiern können. Das zeigt einmal mehr, wie erstklassig
alle Beteiligten an diesem Projekt zusammenarbeiten. Nur so können
wir unseren ehrgeizigen Zeitplan letztendlich auch einhalten", erklärt Andreas Müller, Geschäftsführer der Alois Müller
GmbH. "Mein
Dank gilt hier natürlich in erster Linie unseren Partnern von
Josef Hebel und den anderen Firmen, die am Bau mitgewirkt haben.
Sie haben wirklich großartige Arbeit geleistet und den Grundstein
dafür gelegt, dass wir jetzt wie geplant mit unseren eigenen
Spezialisten mit der technischen Gebäudeausrüstung loslegen
können."
Green Factory 2.0 geht ab Frühjahr 2018 in Betrieb
Nach ihrer Fertigstellung wird die neue Green Factory 2.0 beinahe ausschließlich über eine 1,1 MW-Photovoltaikanlage mit regenerativer Sonnenenergie versorgt. In der neuen Fabrik, die schrittweise ab Frühjahr 2018 in Betrieb genommen wird und deren Bau von der Europäischen Union finanziell gefördert wird, fertigt die Alois Müller GmbH in Zukunft hauptsächlich Energiemodulsysteme und weitere versorgungstechnische Komponenten des Anlagenbaus, wie zum Beispiel Rohrleitungssysteme aus Stahl und Edelstahl.
Bereits vor sechs Jahren hat die Alois Müller GmbH die erste Green Factory gebaut, um den Grad der Vorfertigung deutlich zu erhöhen und den Kunden so eine deutlich höhere Qualität anbieten zu können. „Diese Strategie ist voll aufgegangen und so war es für uns nur folgerichtig, den nächsten Schritt in diese Richtung zu gehen. Damit wir diesen Wachstumsmarkt auch in Zukunft bedienen können. Dazu mussten wir selbst weiter wachsen und in modernste Technologien investieren“, erklärt Andreas Müller.
Die neue Art der Nachhaltigkeit
Der Blick geht dabei in zwei Richtungen: Auf der einen Seite will Müller der Industrie am eigenen Beispiel vorleben, wie sich nachhaltige, ressourcenschonende Produktionsumgebungen in der Praxis realisieren lassen. „Für viele Unternehmen wird es in Zukunft darum gehen, dezentrale Kraftwärmekopplung und Photovoltaikanlagen miteinander zu kombinieren, damit sie den PV-Strom bestmöglich selbst nutzen können. Das ist die neue Art der Nachhaltigkeit, die sich in den kommenden Jahren in der Industrie durchsetzen wird. Unser Konzept der Green Factory geht da bereits zu 100 Prozent auf. Wenn jede Fabrik auf der Welt eine Green Factory wäre, hätten wir die Energiewende längst abgeschlossen“, so Müller.
Auf der anderen Seite positioniert sich die Alois Müller Gruppe mit der Neuinvestition auch als innovativer Arbeitgeber mit Top-Arbeitsbedingungen. So werden in der Green Factory 2.0 nicht nur modernste High-Tech-Anlagen wie eine neue Lackier- und Sandstrahl-Anlage installiert, das Büro- und Verwaltungsgebäude wird wie ein Campus gestaltet und mit modernen Schulungsräumen und einer Kantine für die Mitarbeiter der Müller-Gruppe ausgestattet.
Produktions- und Ausbildungshalle
Besonderer Fokus liegt dabei auch auf der Ausbildung des Nachwuchses und so ist die Produktionshalle gleichzeitig auch Ausbildungshalle. Am Standort in Ungerhausen erlernen die Auszubildenden ihre Berufe in einer der modernsten und gleichzeitig energiesparendsten Ausbildungshallen des SHK-Handwerks überhaupt.
Im Zuge der Erweiterung der „Green Factory“ wird der gesamte Anlagenbau der Alois Müller GmbH stückweise von Memmingen nach Ungerhausen verlegt. Lärm- und verkehrsintensive Arbeiten werden so vorausschauend an die Autobahn verlagert. Die Hauptverwaltung der Alois Müller GmbH sowie die Schwerpunkte „Engineering“ und „Service“ bleiben weiterhin am Standort in Memmingen. „Durch das Splitting schaffen wir die optimalen Bedingungen für die unterschiedlichen Arbeitsfelder. So schaffen wir den Raum, dass wir langfristig in allen Bereichen nachhaltig wachsen können. Und das ist dringend nötig“, so Müller.
Info: Die Alois-Müller-Firmengruppe ist innerhalb der vergangenen 44 Jahre vom traditionellen Familienbetrieb zum mittelständischen inhabergeführten Unternehmen mit ca. 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an zehn Standorten gewachsen. Das Unternehmen gilt als Spezialist für Anlagenbau, Energie- und Gebäudetechnik (Heizung, Lüftung, Sanitär und Klimatechnik) und durfte sein Know-how bei vielen interessanten Projekten unter Beweis stellen. So waren die Spezialisten der Alois Müller GmbH unter anderem am Neubau der Allianz Arena in München sowie europaweit an vielen Industrie-Großprojekten beteiligt. Mehr Informationen unter www.alois-mueller.com