Gleichstellungsbeauftragte bayerischer Kommunen tagten im Maximilian-Kolbe-Haus. Vorne im Bild (Mitte): Oberbürgermeister Jan Rothenbacher und Claudia Fuchs, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Memmingen. Digital zugeschaltet war Ulrike Scharf. Foto: Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl). Rund 50 Gleichstellungsbeauftragte befassten sich bei einer Tagung in Memmingen mit Themen wie häuslicher und sexualisierter Gewalt, Schwangerschaftsabbruch und medizinischer Versorgung in Bayern. Sie fordern eine qualifizierte und rasche Neufassung des Bayerischen Gleichstellungsgesetzes, wofür Familienministerin Ulrike Scharf Unterstützung zusicherte.
„Bei der Gleichstellung sind wir an einem Scheidepunkt angelangt“, betonte Oberbürgermeister Jan Rothenbacher. Es komme jetzt eine Generation in Funktionen, die gar nicht auf dem Schirm habe, dass Gleichberechtigung noch ein Diskussionsthema ist, die - wie der 30-jährige selbst - in einer Zeit und einer Umwelt groß geworden sei, wo das selbstverständlich und gar kein Thema mehr war. „Und dann schlägt man im Berufsleben auf und wundert sich manchmal, wie Frauen ganz anders adressiert werden. Diese Dynamik gilt es zu brechen. Gleichberechtigung ist kein Frauenthema, sie geht uns alle an“, erklärte Rothenbacher.
Individualität im Fokus
Politischen Rückenwind für die Themen der Gleichstellung sagte auch Familienministerin Ulrike Scharf, zu, die digital an der Tagung teilnahm. „Jede und jeder soll ein freies und selbstbestimmtes Leben führen. Individualität und persönliche Stärken müssen im Fokus stehen – keine Geschlechterklischees! Im öffentlichen Dienst haben wir mit einem Führungsanteil von Frauen von über 45 Prozent schon einen großen Schritt hin zu echter Gleichberechtigung getan.“