Unternehmer warnen davor, mit der Erhöhung der Gewerbesteuer den falschen Hebel anzusetzen, um Haushaltslöcher zu stopfen. Symbolbild: pixabay/Bru-nO
Memmingen (dl). Die Haushaltslage der Stadt Memmingen ist angespannt, in diesem Zusammenhang wird die Anhebung der Gewerbesteuer diskutiert. Der vergleichsweise niedere Satz war bisher für die Memminger Unternehmen ein Standortvorteil, von dem auch die Stadt direkt profitiert hat. Nun warnt die IHK Memmingen-Unterallgäu vor Konsequenzen durch die geplante Steuererhöhung.
Insbesondere den extremen Anstieg an Personalkosten in den letzten beiden Jahren kritisierten die Unternehmer. „Eine Erhöhung der Gewerbesteuer bringt das Risiko mit sich, dass Unternehmen ins Ausland oder in umliegende Kommunen mit teilweise deutlich niedrigeren Gewerbesteuerhebesätzen abwandern. Auch Investitionen fließen dann eher in andere Firmenstandorte. Perspektivisch ist dem Memminger Haushalt damit nicht geholfen", so Andrea Thoma-Böck, Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Memmingen und Unterallgäu.
„Die Stadt Memmingen hat in den vergangenen Jahrzehnten Rekordeinnahmen durch die positive Entwicklung der ansässigen Unternehmen generiert. Die Stadt hatte, zumindest in der Vergangenheit, kein Einnahmen- sondern ein Ausgaben- und Effizienzproblem. Im Gespräch mit Oberbürgermeister und Stadtkämmerer konnten wir unsere Bedenken vorbringen und verdeutlichen, dass es aus Sicht der IHK vor allem eine umfassende und transparente Analyse der Ausgaben benötigt, um den städtischen Haushalt wieder in eine stabile Balance zu bringen“, berichtet Thoma-Böck.
„Wir warnen davor, den falschen Hebel anzusetzen, um Haushaltslöcher zu stopfen. Unsere aktuelle Konjunkturumfrage hat deutlich gezeigt, dass sich die regionale Wirtschaft in einer stark angespannten Lage befindet. Die Zeichen stehen auf Rezession. Zu diesem Zeitpunkt über eine Anhebung der Gewerbesteuer zu diskutieren, ist ein falsches Signal und schafft zusätzliche Verunsicherung“, fasst sie zusammen.