
Große Ehrung für langjährige SPD-Mitglieder (von links): Karl Ligotky (70 Jahre in der SPD), Irmgard Schraut und Werner Schraut (beide 50 Jahre in der SPD). Foto: Privat
Memmingen (dl). Der SPD-Ortsverein hat seine Maifeier am Vorabend des 1. Mais wieder im Trachtenheim gefeiert. Hauptredner der Veranstaltung war der Bundestagsabgeordnete Karl-Heinz Brunner. Er sprach über die Türkei und brachte damit ein geopolitisches Thema mit zu den Memminger Genossen.
Kurz nach dem Referendum in der
Türkei widmeten sich die Memminger Genossinnen und Genossen einem aktuellen
Thema. Als Mitglied des Verteidigungsauschusses im deutschen Bundestag hatte
man Karl-Heinz Brunner eingeladen. Er betrachtete in seinem Redebeitrag die Vorgänge
beim NATO-Mitglied auch im Hinblick auf die geopolitische Lage.
Brunner betonte,
dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sein
Heimatland weg von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit führe und eigentlich den
Anspruch, Mitglied der NATO zu sein verspielt habe. Im Moment sei an eine
EU-Mitgliedschaft auch nicht zu denken. Trotzdem warnte Brunner davor, alle
Brücken abzureißen. „Wir müssen mit der Türkei im Gespräch bleiben. Das
schulden wir auch vielen Menschen in der Türkei, die nicht mit dem, was ihr
Präsident treibt, einverstanden sind – gar nicht zu denken an die vielen
Türken, die in Deutschland leben“, so Brunner.
Er wies auch auf die geostrategische Lage der Türkei hin. Ohne die Türkei ließe sich der Syrienkonflikt nicht lösen. Wer meine, auf einen Abbruch aller Gespräche setzen zu müssen, der riskiere, dass sich Erdoğan neue Partner wie Russland oder den Iran suche. „Es ist besser 100 Tage zu reden, als einen Tag zu schießen“, so Karl-Heinz Brunner abschließend.
Ehrungen für lange Treue
Neben Tanzeinlagen der Dancingschool Tosca wurden auch zahlreiche Genossinnen und Genossen für ihre jahre- bzw. jahrzehntelange Treue geehrt. Auch Dr. Ivo Holzinger gehörte für 45 Jahre Mitgliedschaft in der SPD neben dem SPD-Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, Dr. Hans-Martin Steiger, zu den Geehrten. Für den Altoberbürgermeister gab es aber noch eine weitere Ehrung: Er wurde zum Ehrenvorstandsvorsitzenden ernannt.