Zweirad Lämmle ist ein Vorbild für gelungene Integration in der Arbeitswelt. Bei einem Pressegespräch in Bad Grönenbach, von links: Bettina Kreuzer, Leiterin des Jobcenters Unterallgäu, Martin Fuchsschwanz, stellvertretender Leiter des Jobcenters Memmingen, Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, Klemens Heinz, Rauf Poya, Qadir Tadcik, Ernst Lämmle und Reza Ghulani. Foto: Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen
Memmingen/Bad Grönenbach (dl). Die Vermittlung und Integration von Flüchtlingen in die Arbeitswelt ist ein Weg, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Wie bei Zweirad Lämmle in Bad Grönenbach, wo die afghanischen Mitarbeiter heute nicht mehr wegzudenken sind. Um mehr solcher Erfolgsgeschichten möglich zu machen, gibt es am Donnerstag, 26. Oktober, in Memmingen eine Jobbörse für Geflüchtete und Arbeitgeber.
Rauf Poya, Reza Ghulani und Qadir Tadcik aus Afghanistan haben vor etwa sieben Jahren bei Zweirad Lämmle begonnen. „Der Anfang war nicht leicht“, erinnert sich Inhaber Ernst Lämmle. „Keiner sprach Deutsch, eine reguläre Ausbildung hatte ebenfalls keiner unter ihnen absolviert, und mit Fahrrädern kannten sie sich auch nicht aus. Doch der anfängliche Aufwand hat sich rentiert.“ Den Kontakt zwischen den Geflüchteten und dem Zweiradbetrieb hatte damals Klemens Heinz, Experte für Grundsicherung bei der Agentur für Arbeit, vermittelt, der ehrenamtlich auch in einem Helferkreis engagiert ist. Ohne seine Unterstützung hätten sich der Betrieb und die heutigen Mitarbeiter vermutlich nie kennengelernt.
Unkompliziert in Kontakt kommen
Für direkte Kontakte und Vermittlung organisieren die Agentur für Arbeit und das Jobcenter heuer erstmals "Jobbörsen für Geflüchtete" in Bad Wörishofen und Memmingen. „Die Jobbörse in Bad Wörishofen am 12. Oktober war ein voller Erfolg: Etwa 360 geflüchtete Menschen waren vor Ort und haben sich bei den Unternehmen nach Arbeitsplätzen erkundigt. Die Rückmeldungen der Arbeitgeber waren äußerst positiv“, so Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. „An diesen Erfolg knüpfen wir in Memmingen an. Auch unsere Jobbörse ermöglicht genau diesen direkten, persönlichen Kontakt. Viele bürokratische Dinge lassen sich einfach vor Ort regeln, “ ergänzt Norbert Schreff, Leiter des Jobcenters Memmingen.
Vielseitig gut beraten
Über 30 regionale Unternehmen aus Stadt und Land, die dringend Personal suchen, werden am 26. Oktober im Maximilian-Kolbe-Haus vertreten sein. Viele Betriebe bringen ihre Mitarbeitenden mit Sprachkenntnissen wie Ukrainisch, Russisch oder Dari mit. Unterstützend befinden sich Dolmetscher für die ukrainische und arabische Sprache vor Ort. Das erleichtert den Kontakt zu den Arbeitssuchenden.
Ähnlich wie in Bad Wörishofen werden auch in Memmingen rund 400 Menschen verschiedenster Nationalitäten erwartet.
Das Ausländeramt der Stadt Memmingen informiert Geflüchtete und Betriebe zum Arbeitserlaubnisverfahren, Arbeitsvermittler sowie Berufsberater helfen und informieren vor Ort, auch über mögliche Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten. Außerdem werden die IHK und HWK sowie die Organisation „Tür an Tür" dabei sein - hier ist eine Anerkennungsberatung zu ausländischen Berufsabschlüssen möglich.
Weitere Informationen gibt es beim Jobcenter Memmingen unter jobcenter-memmingen@jobcenter-ge.de oder 08331 971-752.