
Die oberen Plätze der Liste der Freien Wähler belegen: (von links): Matthias Krüger, Michael Albrecht, Christof Heuß, Stefanie Haffelder, Anna Huslik, Jürgen Kolb, Heidi Weinert, Hermann Zelt und Gottfried Voigt. Es fehlt Karl-Heinz Scheufele. Foto: Elmar Würth
Memmingen (ew). „FW bedeutet Frischer Wind“ verkündete der zweite Vorsitzende Christof Heuß gut gelaunt die Richtung bei der Nominierungsversammlung der Freien Wähler für die Kommunalwahl 2020. Sowohl vom Alter, als auch von den Berufen her decken die Stadtratskandidaten der Freien Wähler ein breites Spektrum ab.
So ist der jüngste Kandidat 24 Jahre alt, der älteste 74. Leider sei es sehr schwer das weibliche Geschlecht für die Politik zu begeistern, bedauerte Heuß und so stehen auch nur elf Frauen auf der Liste. Nachdem Fraktionschef Helmut Börner nicht mehr antritt, führt der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Memmingen-Mindelheim, Gottfried Voigt, gefolgt von Hermann Zelt die Liste an. Da die Stadtratswahl eine Persönlichkeitswahl sei, stehe der Listenplatz nicht so sehr im Fokus, führte Heuß weiter aus und fügte hinzu, das man auch von einem hinteren Listenplatz aus gewählt werden könne. Jürgen Kolb bemängelte ebenfalls den geringen Frauenanteil, bezeichnete sein Team aber nichtsdestotrotz als eine "tolle Truppe" und einen "eingeschworenen Haufen".
Den Bürgern zuhören, um Fakten zu wissen
Bürgernähe ist eines der großen Schlagworte bei den Freien Wählern. Gottfried Voigt betonte, man müsse den Bürgern zuhören, um Fakten zu wissen. Man könne es dabei aber nicht allen recht machen und Voigt nannte in diesem Zusammenhang das neue Kombibad. Seine Fraktion hätte der 41 Millionen Lösung nie zugestimmt, auch wenn die „Begehrlichkeiten einzelner Bürger“ in Leserbriefen artikuliert worden waren. Auch die aktuelle Planung mit über 30 Millionen Euro sei immer noch eine ambitionierte Aufgabe. Es könne nicht der Bürgerwille sein, dass man nach dem Bad andere wichtige Dinge nicht mehr finanzieren kann, so Voigt.
Bad nicht kaputtsparen
Hannes Degenhart, stellvertretender TVM-Abteilungsleiter für Schwimmsport und Wasserball, dagegen kritisierte die vorliegende Planung. Das geplante Bad ist seiner Meinung nach ein Rückschritt. Auf einem Becken mit nur vier oder sechs Bahnen sei es schwierig, Besucher und Sportschwimmer sinnvoll und ohne gegenseitige Behinderungen unterzubringen. Weiter seien die Anmeldelisten für Schwimmkurse sehr lang und deshalb müsse man Kapazitäten schaffen, anstatt das Bad kaputtzusparen.
Weitere kommunalpolitische Themen bei den Freien Wählern sind Infrastruktur und bezahlbarer Wohnraum. Die Regio-S-Bahn werde kommen, auch wenn es sich um ein dickes Brett handle, prognostiziert Kolb. Voigt hob zum Abschluss hervor, dass keine Partei das Rennen alleine mache und es deshalb wichtig sei, immer mit den anderen Fraktion in Kontakt zu bleiben. 80 Prozent der Entscheidung im Stadtrat würden einstimmig gefällt und miteinander getragen. "Wir haben unsere Wurzeln in der Stadt". Memmingen müsse Heimat bleiben, betonte Voigt.
Die Kandidaten in der Reihenfolge ihrer Nominierung:
1 – Gottfried Voigt
2 – Hermann Zelt
3 – Heidi Weinert
4 – Jürgen Kolb
5 – Christof Heuß
6 – Karl-Heinz Scheufele
7 – Anna Huslik
8 – Michael Albrecht
9 – Matthias Krüger
10 – Stefanie Haffelder
11 - Dr. Wolfgang Vollmar
12 – Petra Plotz
13 – Karl-Michael Bleiweiß
14 – Stefan Zahor
15 – Helmut Wolfseher
16 – Manfred Link
17 - Gabriele Schwarz
18 - Dr. Daniel Ansorge
19 - Simon Shushe
20 - Maximilian Zahor
21 - Karin Haffelder
22 - Bernd Klotz
23 - Gerhard Aberle
24 - Hans Pfalzer
25 - Beate Schwarz
26 - Peter Lang
27 - Haniel Holdenried
28 - Kerstin Degenhart
29 - Gerhard Bachmayer
30 - Claudia Breckel
31 - Wolfgang Stangler
32 - Wolfgang Manz
33 - Hans-Georg Bilgram
34 - Dr. Florian Hutter
35 - Rüdiger Scheibler
36 - Hildegard Quarata
37 - Hansjörg Welsing
38 - Regina Benning
39 - Philipp Oelze
40 - Dieter Osterrieder