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Fulminanter letzter Konzertabend im Rosenareal

Teresa Bergmann & Band begeistern das Meile-Publikum

veröffentlicht am 12.07.2021
Teresa Bergmann

Ungezwungen und sympathisch: Teresa Bergmann & Band lassen den Funken überspringen. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (as). Einen grandiosen Schlusspunkt setzten die Meile-Macher mit dem letzten Open-Air-Konzert des Memminger Kultursommers im Rosenareal: Teresa Bergmann und ihre Band rissen die Memminger an einem kühlen, aber immerhin nicht regnerischen Sommerabend von den Stühlen.

Ihr Auftritt ist angenehm unprätentiös: Im geblümten 70-er Jahre Outfit betritt die etwas flippige neuseeländische Sängerin, die in den letzten Jahren von den Medien als große Entdeckung gefeiert wurde, die Meilen-Bühne und versteht es von Anfang an, das Publikum für sich einzunehmen. Nach langer Corona-Pause sei sie sehr dankbar, wieder vor Zuschauern spielen zu können, betont die Sängerin: „Ich hab Euch alle vermisst."

Teresa Bergmann spricht fast akzentfrei deutsch und lockt das Memminger Publikum mit Frotzeleien aus der Reserve: „Ihr seid schüchtern …“. Schon im ersten Konzertteil versucht sie, die Zuschauer zum Mitsingen zu bewegen.

Die Wahl-Berlinerin präsentiert Songs aus ihrem aktuellen, 2019 erschienenen Album „Apart“, das sie über Crowdfunding im Internet finanziert hat. Inhaltlich geht es „um das wichtigste Ding der ganzen Welt: die Liebe“ - oder, besser gesagt, um das Ende einer Beziehung, das sie in diesem Album verarbeitet. „It only takes a second to lose“ - ihre Songs erzählen von Trauer, Trennung und Verlust, doch trotz der „Check-Out Tears“ gleitet der Abend keineswegs ins Melancholische ab, selbst wenn sich die junge Neuseeländerin in einem Song als „33, Single and Broke“ beschreibt. Teresa Bergmann hat eine ungemein positive und lebensfrohe Ausstrahlung, sie lacht viel, ist natürlich und unverstellt und beweist als Performerin eine beeindruckende Bühnenpräsenz, wenn sie barfuß über die Bühne tanzt.

Massive Soundprobleme zu Beginn des Konzerts bereiten der Straßenmusik-erprobten Sängerin keine Probleme, spontan steigt sie mit ihrer Akustikgitarre von der Bühne und schaltet von sophisticated Synth-Lines auf reinen Unplugged-Sound um.

Wunderbar wandelbare Stimme

Warum die sympathische junge Frau, die sich bereits mit neun Jahren etwas Taschengeld als Straßenmusikerin verdiente, von den Medien hochgelobt wird, ist schon nach wenigen Takten offenbar: Teresa Bergmanns wunderbar wandelbare Stimme ist ebenso kraftvoll wie intonationssicher und entfaltet auch in höheren Lagen eine immense Strahlkraft. Ihre selbst komponierten Songs sind voller Leidenschaft, sie liebt das Spiel mit Silben und Sprache, experimentiert lustvoll mit Rhythmus und Tempo. Erfrischenderweise lässt sich Ihr Sound nicht schubladengerecht verorten, Teresa Bergmann oszillierend zwischen (Indie-)Pop, Jazz, Soul, Blues und Folk ebenso wie Rock und Funk. Reminiszenzen zeigt ihr Stil allenfalls an die jüngere weibliche Singer-Songwriter-Szene wie Paula Cole, Tori Amos oder Jewel.

Teresa Bergmanns Mitspieler haben wesentlich mehr verdient als das lapidare Bezeichnung „& Band“: Tobias Kabiersch (Bass), Pier Ciaccio (Schlagzeug) und Matt Paull (Keyboards) zaubern atmosphärisch vielschichtige Klänge und satten Sound und wissen als Begleiter ebenso zu überzeugen wie in ihren Solo-Parts.

Als der Konzertabend sich dem Ende zuneigt, bricht sich die zunächst nur verhalten geäußerte Begeisterung des Memminger Publikums Bahn. Mit groovig-rockigen Sounds aus ihrem zweiten Album "Bird of a Feather" reißt die Band das Publikum schließlich von den Sitzen. Mit lautem Beifall werden die Neuseeländerin und Ihre Jungs für zwei Zugaben zurück auf die Meile-Bühne geholt.

Teresa Bergmann & Band bescherten den Memminger Zuschauern ein Konzerterlebnis, das sicherlich noch lange nachklingt.

Teresa Bergmann

Technische Probleme sind kein Hindernis, dann geht's eben unplugged weiter. In Berlin trat Teresa Bergmann zunächst als Straßenmusikerin im Mauerpark auf.