
Memmingen (sfü): Zum zehnjährigen Bestehen feiert das Kaminwerk drei Abende lang mit einem vielseitigen Programm. Vom Kino Abend über Rock und Hip Hop Konzerte ist für die Freunde des Memminger Kulturzentrums alles geboten. Am Freitag stand der Abend ganz im Zeichen des deutschen Sprechgesangs.

Den Auftakt macht Taiga Trece. Die Münchner Rapperin und Wahlmexikanerin stellt Songs aus ihrem Erstlingswerk „7 auf einen Streich“ vor und überzeugt mit intelligenten Texten und ihrer frischen, sympathischen Art. Einfach hat es die Künstlerin dabei sicher nicht, gilt es doch ein versprengtes Grüppchen von etwa 40 Gästen auf die Tanzfläche zu locken. Mit Humor („Wow! So viele Leute!“) und ihren deutsch-spanischen Songs wie „Me gusta“ oder „Mein Weg“ tanzt und rappt Taiga Trece, unterstützt durch ihren DJ, die Zuschauerflaute hinweg. Nach ihrer halbstündigen Performance gibt es Applaus und Anerkennung für die Newcomerin.
Textsichere und tanzfreudige Fans
Nachdem das DJ Set umgebaut ist, kommt, vom Publikum relativ unbemerkt, DJ Rolf auf die Bühne und fängt an aufzulegen. Die Weekend Fans sammeln sich sofort vor der Bühne. Nach ein paar Samples vom Mischpult stürmt Weekend, auch bekannt als Christoph Wiegand, auf die Bühne und stimmt sofort seinen Song „Für immer Wochenende“ an. Die kleine, aber eingeschworene Fangemeinde erweist sich als textsicher und tanzfreudig und es drängt sich die Erkenntnis auf: Wenn Platz in der kleinsten Hütte ist, dann ist Spaß mit der kleinsten Meute möglich. Auch der Gelsenkirchener nimmt das kleine Publikum gelassen: „Memmingen, wir machen uns jetzt nen gemütlichen Abend.“
Der Rapper, der inzwischen seinen dritten Longplayer veröffentlicht hat, versteht es, für Stimmung zu sorgen. Sein Song „Happy Birthday“ lässt ihn nach einem tatsächlichen Geburtstagskind im Publikum fahnden, kaum ausfindig gemacht bekommt Fabi ein nachträgliches Ständchen von allen Anwesenden und Weekend geht mit dem Publikum auf Tuchfühlung.
Über eine Stunde lang gibt der Hip Hoper sein Repertoire zum Besten. Seine Songs werfen einen selbstironischen Blick auf das Leben. Dabei halten sich Kritik und Spaß gekonnt die Waage. Nach drei Zugaben haben die „Weekenders“ immer noch nicht genug und es muss improvisiert werden. Auch hier gibt sich der ehemalige Sozialarbeiter souverän. Irgendwann ist dann wirklich Schluss und das Set wird für die Aftershow Party mit Chelo und DJ T-Rex umgebaut. „Danke Memmingen, wir waren nicht viele, aber wir hatten viel Spaß!“