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Fräulein Freitag und der "Busy Boss" - Blechspielzeug "made in Japan"

veröffentlicht am 15.12.2016
Made in Japan

"Smoking Grandpa" strahlt multifunktionale Gemütlichkeit aus. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (dl). Noch bis 22. Januar zeigt das Memminger Stadtmuseum die Ausstellung "Made in Japan - Blechspielzeug der 50er bis 70er Jahre". Über 300 Aufzieh- und Batteriespielzeuge aus den 1950 bis 1980er Jahren  aus der Sammlung von Rosemarie und Götz Weidner aus München sind in den Vitrinen zu bewundern.

Made in Japan

Pete plappert alles nach, was man ihm erzählt.

Hast Du Töne? Pete, der sprechende Papagei aus den 60er Jahren, erfasst sie alle. Dank des Tonbandgerätes im Fuß seines Ständers plappert Pete alles nach, was man ihm vorsagt. Dazu bewegt er auch noch den Schnabel, schlägt mit den Flügeln und lässt die Augen leuchten.

Oder "Fräulein Freitag", die batteriebetriebene Sekretärin. Sie bewegt beim Tippen Hände und Kopf. Der Walzenwagen ihrer Schreibmaschine fährt dabei munter hin und her. Ist das Zeilenende erreicht, klingelt es. Gleich daneben "The busy boss" aus den 50er Jahren. Der Chefbär sitzt am Schreibtisch mit Telefon und Block. Läutet das Telefon, nimmt er ab, spricht, macht Notizen, nickt mit dem Kopf und legt wieder auf.

Made in Japan

Auch Zirkuskünstler sind in der Sammlung vertreten.

Multifunktionales Spielzeug

Vor Einbruch des digitalen Zeitalters waren japanische Spielzeughersteller spezialisiert auf multifunktionale Spielwaren dieser Art. Viele Modelle ähnelten denen westlicher Hersteller. Die Japaner waren jedoch auf dem Gebiet der Ausstattung mit batteriebetriebenen Elektromotoren ganz vorne. Dank dieser Motoren waren die Modelle fähig, nicht nur eine, sondern gleich mehrere Funktionen auszuüben.

Made in Japan

Der Nikolaus darf bei einer Weihnachtsausstellung nicht fehlen.

Dabei darf es nicht verwundern, dass im Stadtmuseum nur zwei Figuren mit asiatischen Zügen die Vitrinen bevölkern, denn die Spielzeuge wurden nicht für den heimischen, sondern für den westlichen Markt, besonders England und Amerika hergestellt.

Rosemarie und Götz Weidner aus München sammeln die mechanischen Erzeugnisse „made in Japan“ aus Blech und Plüsch seit über 30 Jahren. Vor allem auf amerikanischen Flohmärkten hat das Ehepaar Weidner mittlerweile 600 Spielzeuge gefunden. Bereits 2012 waren einige davon im Memminger Stadtmuseum zu sehen.

Szenische Vorführung

Götz Weidner bringt seine Erfahrung als Szenenbildner beim Film in die aktuelle Ausstellung ein, indem er die vielfältigen Bewegungen der Figuren filmisch festhielt.

Made in Japan

Ein bisschen schräg: "Nutty mad Indian", der verrückte Indianer.

Auf zwei Bildschirmen im Stadtmuseum kann man das Batterie- und Aufziehspielzeug mit dem charakteristischen Federlaufwerk in voller Aktion bewundern - wie zum Beispiel den Zahnarzt beim Zähne ziehen, den rauchenden Opa im Schaukelstuhl, die hüftschwingende Discotänzerin, einen Clown, der die Puppen tanzen lässt, oder einen musizierenden Affen, der Salti schlägt.

Auch das Innenleben der Figuren - aufgeschnittene Blechdosen mit Fell oder Stoff überzogen mitsamt der mechanischen Finesse, ist anhand von zwei Figuren ersichtlich.

Die Ausstellung ist bis 22. Januar zu sehen. Das Stadtmuseum ist Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Geschlossen bleibt es am 24., 25., 26. und 31. Dezember 2016 sowie am 1. Januar 2017.

Führungen durch die Ausstellung gibt es an den Sonntagen 18. Dezember 2016 und 15. Januar 2017, jeweils um 15 Uhr.