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„Frauen regieren die Welt" - Musikalische Sektrunde bei Aphrodite

veröffentlicht am 17.02.2015

bu Nach einigen Querelen haben sich die Damen auf ein gemeinsames Thema eingeschossen und erzählen sich ihre Männergeschichten. Wohl bekomm's! Fotos: Sonnleitner

Memmingen (as). Nun haben die Seemänner ausgeträumt, die Meereswellen sind der Föhnwelle gewichen: In seiner diesjährigen musikalischen Revue hat sich Regisseur Klaus-Dieter Köhler das eigene Geschlecht vorgenommen. Aufs Komischste verhandelt wird das oft leidige Thema „Mann“ von drei sehr unterschiedlichen Frauen in einem Friseursalon. Neben Waschen, Tönen, Schneiden, Föhnen stehen dort 50 bekannte Songs auf dem Programm.

Es ist das alte Problem: Man kann nicht mit, will aber auch nicht ohne – den Mann nämlich. Sind Männer wirklich Schweine? Oder haben sie's einfach nur schwer? Und wann ist er denn nun ein Mann, der Mann?

Im Friseursalon „Aphrodites Child“ träumt Azubine Babsi Böhm (Barbara Weiß in Rosarot-Shirt und Minirock und herzigen Kulleraugen) von einem Leben als Superstar auf den „Bohlen“ der Welt. Doch zum Singen üben kommt sie nicht, denn auch andere Damen wollen unter die Haube kommen.

Lustige Witwe, Vamp und Schattenmann

bu Babsi Böhm (Barbara Weiß) gibt Kommissarin Gonzales (Michaela Fent) den letzten Schliff.

Die „lustige Witwe“ Frederike Freytag (derb, verrucht und urkomisch: Anke Fonferek), eine „alte Schabracke“ in den besten Jahren, rüstet sich für ihr Date mit einem Grafen „von und zu“ in der Oper. Doch im Salon geht bald Kommissarin Alicia Gonzales um (heißkalt: Michaela Fent). Neben dem Vampfaktor sorgt sie für die nötige Testosteronzufuhr, indem sie ihren „Schattenmann“ Manfred Profeila (ein Mann für alle Fälle und alle Tonarten: Boris Stannek) gleich mal am Klavier parkt.

Und – wir ahnten es schon: Trotz aller Schmähreden und Abgesänge („Neue Männer braucht das Land“) - im Grunde wollen die Damen doch alle „nur was Liebes finden“, um dann sagen bzw. singen zu können „Er gehört zu mir“.

Sie piepsen, quietschen, heulen, grunzen – aber sie singen auch ganz wunderschön, die drei Grazien im Friseursalon und ihre unterschiedlichen Stimmen bringen zusätzliche - um im Genre zu bleiben – Tönungen in die kunterbunte Songliste. Ob Schlager, Chanson, Pop oder Filmmusik, ob Georg Kreisler, Shirley Bassey, "Die Ärzte" oder Ina Deter: die drei stimmstarken Darstellerinnen treffen (fast) immer den richtigen Ton.

Blitzschneller Rollenwechsel

bu "Der Mann am Klavier":  Boris Stannek als Manfred Profeila.

Bis die abschließende Sektrunde ein wenig Ruhe in das ständig wechselnde Szenario bringt, sind die Schauspielerinnen und Sängerinnen auch hinter der Bühne gefordert: In Blitzesschnelle wechseln sie Kostüme und Masken (Bühne und Kostüme: Franziska Harbort) um Celebrities aller couleur darzustellen wie die Queen, Kaiser Franz, Elton John und Conchita Wurst - auch Marilyn, Elvis, und Michael Jackson präsentieren sich in auferstandener Pracht.

Alles in allem: Herrlich grober Unfug und komischer Klamauk, lustvoll dargeboten zum Mitklatschen und -singen. In der ersten Hälfte ist der Föhnschaum sprudelnder Einfälle ein wenig dick aufgetragen. Beim James Bond-Medley nach der Pause, mit dem sich die Damen "ein Quantum Trost" spenden, kommen die Stimmen mehr zum Tragen und das Publikum darf in schönen Songs schwelgen. Und wer es bis dahin immer noch nicht kapiert hat: „Frauen regieren die Welt".

Weitere Vorstellungen auf der Caféhausbühne am 22. und 25. Februar, am 30.  April sowie am 1. und 12. Mai 2015. Kartenreservierung unter Telefon 08331/9459-16 und www.landestheater-schwaben.de