Memmingen (dl). "Auf städtischen Grundstücken außerhalb des Altstadtrings dürfen Gebäude nur noch im KFW55- oder einem besseren energetischen Standard und ohne fossile Beheizung erstellt werden. Biomasse-basierte Heizungen sind zulässig, sofern gültige Emissionswerte eingehalten werden", dies beantragen die Memminger Grünen in einem offenen Schreiben an Oberbürgermeister Manfred Schilder.
Zur Begründung schreibt der Kreisverband in Hinblick auf die angestrebte Klimaneutralität bis 2015, dass etwa zehn Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland derzeit aus dem Segment Wohnen resultieren. "Eine Reduzierung dieser Emissionen in Bestandsbauten ist teilweise schwierig, regelmäßig sehr teuer, wenig wirtschaftlich und im denkmalgeschützten Bereich fast unmöglich", heißt es weiter. Daher müsse gerade im Neubau hoch effizient gebaut werden. "Ideal ist eine möglichst gute Dämmung, am besten sind Passivhäuser."
Strombetriebene Wärmepumpe
Da aber zukünftig auch der Strom in Deutschland immer geringere CO2-Belastungen haben werde, stelle die Beheizung z. B. mit einer strombetriebenen Wärmepumpe, eine gute Alternative zu extremer Dämmung dar:
"Öl und Gas sind klassische fossile Energien. Selbst bei einer derzeit diskutierten synthetischen Herstellung dieser Energieträger sollen diese bevorzugt für Bestandsgebäude mit Sanierungshemmnissen oder zur Stromerzeugung in Spitzenkraftwerken eingesetzt werden. Das heißt: Fossile Energien und deren synthetisch hergestellte Alternativprodukte sind sparsam zu verwenden. Neue Häuser bieten hervorragende Möglichkeiten, diese Energien zu vermeiden."
"Heute genehmigte Wohnhäuser werden in vielen Fällen bis über das Jahr 2100 erhalten bleiben", gibt der Kreisverband zu bedenken.
Bei bestehenden Gebäuden, auf die die KFW-Standards nicht anwendbar seien, beantragen die Grünen die Einrichtungen von Photovoltaik oder Solarthermie. "Fossile Brennstoffe sind nicht erlaubt."