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Familienpaten gehen an den Start - ausgebildete ehrenamtliche Helfer vorgestellt

veröffentlicht am 09.12.2013

Familienpaten Bürgermeisterin Margareta Böckh (rechts) überreicht die Zertifikate an die neuen Familienpaten von Stadt und Kinderschutzbund (von links) Helmut Weiß, Gertrud Hofmeister, Adolf Müller, Mariele Cramer und Trudel Kammermann. Foto: Häfele/Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (dl/as). Sie entlasten den Alltag junger Familien und engagieren sich zum Wohle von Eltern und Kind: ehrenamtliche Familienpaten. Um auch in Memmingen dieses Ehrenamt zu etablieren, machten sich die Stadt und der örtliche Kinderschutzbund auf die Suche nach Freiwilligen. Mit Erfolg: Fünf jüngst ausgebildete Familienpaten bekamen jetzt im Rathaus ihre Zertifikate überreicht.

Die Lebenssituationen sind vielfältig, in denen sich Familien und Alleinerziehende mit kleinen Kindern Unterstützung und Hilfe wünschen. Denn nicht jeder verfügt in seinem Umfeld über ein gut funktionierendes Netzwerk aus Freunden und Familie, auf das er zurückgreifen kann.

Hier setzen die Familienpaten an, die als begleitende und unterstützende Ansprechpartner in besonderen oder belastenden Lebenssituationen zur Seite stehen, um dadurch ernsten Krisen vorzubeugen. Die Paten besuchen die betroffenen Haushalte regelmäßig für mehrere Stunden und helfen bei der Betreuung der kleinen Buben und Mädchen, spielen mit Geschwisterkindern, begleiten die Erwachsenen bei Behördengängen und stehen ihnen als Ansprechpartner in Alltagsfragen oder bei Problemen zur Seite.

Margareta Böckh, Bürgermeisterin und Vorsitzende des örtlichen Kinderschutzbunds. bedankte sich bei den fünf künftigen Familienpaten für Ihre Bereitschaft, die Ausbildung zu absolvieren. „Es ist nicht selbstverständlich, dass man seine Freizeit opfert und sich an den Wochenenden freiwillig theoretisches Wissen aneignet“, betonte Böck.

Die Diplomsozialpädagoginnen Birgit Aigster und Connie Hamer vom Kinderschutzbund hatten die Paten für ihre Aufgabe fit gemacht und werden sie auch in Zukunft fachlich begleiten. „Die Ehrenamtlichen werden ein- bis zweimal in der Woche zu den Familien gehen und sie unterstützen“, erklärte Sozialpädagogin Aigster. Dafür übten die Fünf im Vorbereitungskurs Gesprächstechniken, lernten die verschiedenen Entwicklungsphasen von Familien kennen, wurden über Migrations-, Trennungs- und Scheidungsthemen aufgeklärt sowie über die Grenzen ihrer Arbeit informiert.

„Solch eine familienentlastende Hilfe gab es bisher noch nicht“, erklärte Stadtjugendamtsleiter Jörg Haldenmayr. „Wir hoffen, dass wir durch dieses Novum für Familien in Problemlagen Gutes tun und Risikofaktoren abbauen können.“ Die Stadt sei dem Kinderschutzbund für die Unterstützung beim Ausbau dieser frühen Hilfen dankbar. „Diese Hilfe steht als zusätzliches Segment zwischen einer Beratung und kurzfristigen Begleitung sowie einer längerfristigen Hilfe zur Erziehung“, sagte Haldenmayr.

Familien, die Unterstützung benötigen, werden über die koordinierende Kinderschutzstelle in Memmingen, genannt „KoKi – Frühe Hilfen“, vermittelt. Das Familienpaten-Projekt wird im Rahmen der „Bundesinitiative Netzwerk Frühe Hilfen“ vom Bundesfamilienministerium gefördert.

Telefonisch erreichbar ist „KoKi - Frühe Hilfen“ am Memminger Weinmarkt 10 bis 12 dienstags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr, donnerstags zusätzlich von 14 bis 16 Uhr unter Tel. 08331/99132-76 und 08331/99132-77.

Wer Interesse hat, sich als Familienpate zu engagieren, kann sich an den Kinderschutzbund in der Memminger Herrenstraße 22 unter folgender Rufnummer wenden: 08331/84858 (montags bis donnerstags von 9 bis 11.30 Uhr).