Bei einer Rundfahrt im Stadtgebiet überzeugte sich die Kommission von den aktuellen Bedingungen in Memmingen. Mit dabei waren Stadträte, Vertreter der Polizei, des ADFC und der Stadtverwaltung. Foto: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl/rad). Die Stadt Memmingen darf sich künftig „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ nennen. Zu diesem Schluss kam eine Kommission bei einer umfangreichen Bewertung in Memmingen.
Diese besteht aus Vertretern des bayerischen Ministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr, des ADFC-Landesverbands und der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern (AGFK).
„Bevor der Titel jedoch verliehen wird, muss das bereits fertige Radverkehrskonzept noch vom Stadtrat beschlossen und die Reihenfolge der zu verwirklichenden Ziele priorisiert werden“, erklärte die Vorsitzende der Bewertungskommission und stellvertretende AGFK-Vorsitzende, Susanne Lender-Cassens, und ergänzte: „Wir haben heute viel, viel Gutes in Memmingen gesehen. Sie fördern den Radverkehr auf vielerlei Weise.“
Anteil der Radfahrenden soll weiter erhöht werden
„In den vergangenen Jahren haben wir viel überlegt und getan, um das Radfahren in Memmingen noch attraktiver zu machen“, erklärte Oberbürgermeister Manfred Schilder, der stolz darauf ist, in seiner Stadt jetzt schon einen Radverkehrsanteil von 25 Prozent am Straßenverkehr im Stadtgebiet aufweisen kann. „Bis zum Jahr 2025 wollen wir einen Anteil der Radfahrenden von 30 Prozent erreichen“, formulierte er ein konkretes Ziel für das gesamte Stadtgebiet.
„Eine fahrradfreundliche Kommune zu sein, ist kein Status, sondern ein Prozess, an dem immer weitergearbeitet werden muss“, betonte Stadtrat und Landtagsabgeordneter Klaus Holetschek. Der Freistaat Bayern unterstützt die AGFK jährlich mit 250.000 Euro.
Die Stadt wurde vor vier Jahren bereits ein erstes Mal von einer Fachgruppe besucht und stellte sich in der Folge den aufgezeigten Verbesserungsvorschlägen und den strengen Prüfkriterien der AGFK, die es zu erfüllen gilt.
Begeisterung fürs Radfahren fördern
Der Radverkehrsbeauftragte Urs Keil vom städtischen Tiefbauamt stellte dem Prüfungsgremium die Ziele der Stadt vor und erläuterte, was sich in den vergangenen Jahren getan hat. „Infrastrukturell sieht es in Memmingen ganz gut aus. Wir müssen durch besseren Service und Informationen die Begeisterung fürs Radfahren bei den Menschen fördern.“
Während einer zweistündigen Fahrradexkursion durch Memmingen überzeugte sich das Bewertungsgremium von den aktuellen Bedingungen für die Radfahrenden. Beschilderungen, Radwege, Fahrradstraßen, Unterführungen und Fahrradstellplätze wurden begutachtet und diskutiert.
Gelobt wurden unter anderem durchgängig gute Übergänge der Radwege auf die Straße, Fahrradstraßen, für Fahrradfahrende geöffnete Einbahnstraßen, Diensträder der Stadtverwaltung und die enge Zusammenarbeit von Verwaltung, Polizei und ADFC, ebenso laufende Aktionen wie die Beschilderung „Geisterradler“. Verbesserungsmöglichkeiten sah das Gremium in einem
Im Austausch älterer Fahrradständer, der so genannten Felgenklemmer, durch Anstellbügel für Fahrräder oder auch in der Einrichtung einer Arbeitsgruppe Radverkehr mit Vereinen und Verbänden sah die Kommission noch Verbesserungspotential.
„Unser Ziel ist es, in einen guten Austausch mit der Kommune zu kommen und auch einen hilfreichen Blick von außen auf die Stadt zu werfen“, betonte Lender-Cassens. Neben einer Anerkennung der bisherigen Leistung soll die Auszeichnung ein Ansporn sein, sich weiter für den Radverkehr zu engagieren.