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Für Projekte an der Iller ausgezeichnet

Bayerische Elektrizitätswerke erhalten Umweltpreis der Landesstiftung

veröffentlicht am 18.12.2018
Bayerische Elektrizitätswerke Umweltpreis

Albert Füracker, Bayerischer Staatsminister der Finanzen und für Heimat (rechts), und Josef Miller, Staatsminister a.D. und Vorsitzender der Bayerischen Landesstiftung (links), überreichten LEW-Vorstandsmitglied Norbert Schürmann (2.v.l.) und BEW-Geschäftsführer Prof. Dr. Frank Pöhler (2.v.r.) den Umweltpreis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des Umweltschutzes. Foto:  StMFH / Astrid Schmidhuber

(Bayern). Albert Füracker, Bayerischer Staatsminister der Finanzen und für Heimat, hat kürzlich den Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung an die Bayerischen Elektrizitätswerke GmbH (BEW) verliehen. Ausgezeichnet wurde der Wasserkraftwerksbetreiber – ein Tochterunternehmen der Lechwerke – für seine Projekte an der Iller, die zur ökologischen Verbesserung des Flusses beitragen. BEW ist der erste Wasserkraftwerksbetreiber, der diesen Preis erhält. 

BEW betreibt an der Iller zwischen Altursried und Lautrach fünf Wasserkraftwerke und hat in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um diesen Flussabschnitt ökologisch aufzuwerten. Grundlage dafür war die sogenannte Iller-Strategie 2020, eine Vereinbarung zwischen dem Bayerischen Umweltministerium und BEW. 

So entstanden beispielsweise an allen fünf Staustufen naturnahe Umgehungsgewässer, die den Fischen nicht nur das Wandern im Fluss ermöglichen, sondern auch selbst wertvolle Lebensräume darstellen. Auch einzelne Uferabschnitte wurden gezielt abgeflacht, um eine dynamische Gewässerentwicklung zu ermöglichen. 

 „ISOBEL – Kies für die Iller"

Bayerische Elektrizitätswerke Umweltpreis

Naturnahe Fischtreppen, flache Kiesufer und Projekte zur Naherholung: Zwischen Altusried und Lautrach hat BEW in den letzten Jahren viel getan, um den Fluss ökologisch aufzuwerten. Foto: LEW / Yeah - Bild, Code & Herzklopfen GbR

Ein weiterer Baustein ist das Projekt „ISOBEL – Kies für die Iller“, das BEW im vergangenen Jahr startete. Im Mittelpunkt dieses Projekts steht ein zielgerichtetes Geschiebemanagement, um geeignete Gewässerstrukturen und neue Lebensräume für Fische und Kleinlebewesen zu schaffen. BEW testet hier an mehreren Abschnitten verschiedene Verfahren, gezielt Kies in den Fluss einzubringen. 

"Herausragende Engagement"

Staatsminister Albert Füracker würdigte in seiner Laudatio das herausragende Engagement der BEW sowie der beteiligten Projektpartner an der Iller: „Von dem ausgezeichneten Projekt an der Iller profitieren Natur und Menschen vor Ort gleichermaßen. Es zeigt, dass sich BEW ihrer Verantwortung für die Ökologie der Iller und den Lebensraum Fluss bewusst ist. Hier wurde zudem ein schönes Beispiel gegeben, wie die Einbindung aller Beteiligten eines Projekts in vorbildlicher Weise gelingen kann.“

"Neue Wege der Zusammenarbeit" 

An den Projekten haben das Institut für Geographie der Universität Augsburg, das Aueninstitut Neuburg, der Fischereiverband Schwaben e.V., die Fischereivereine Memmingen und Neugablonz und die Fischereifachberatung des Bezirks Schwaben mitgewirkt. „Wegweisende Projekte wie an der Iller lassen sich nur gemeinsam mit allen Beteiligten erfolgreich umsetzen – mit Bürgern und Kommunen, mit Naturschutz und Fischerei, mit Verbänden und der Wissenschaft“, sagt LEW-Vorstandsmitglied Norbert Schürmann. „Wir haben hier neue Wege der Zusammenarbeit etabliert, von denen am Ende alle Interessensgruppen profitieren. Der Umweltpreis ist der Verdienst vieler Partner und bestätigt uns in diesem Ansatz.“

Vorbild für andere Flussabschnitte

Die Maßnahmen an der Iller werden wissenschaftlich eng begleitet. So möchte BEW Lösungen herausarbeiten, die eine Strahlkraft über das Projektgebiet hinaus entfalten und als Vorbild für andere Flussabschnitte gelten können. „Unsere Projekte zeigen, dass Naturschutz, Klimaschutz und Wasserkraft gut zusammenpassen. Durch die wissenschaftliche Begleitung, wie sie derzeit beispielsweise in einem umfassenden Fischmonitoring an der Iller durchgeführt wird, wollen wir Impulse für eine nachhaltige Entwicklung der Wasserkraft in Bayern geben,“ sagt BEW-Geschäftsführer Prof. Dr. Frank Pöhler. 

Aussichtsturm und Fischbeobachtungsstation 

Neben den ökologischen Maßnahmen setzt BEW an der Iller auch Projekte um, die den Fluss als Ort der Naherholung stärken und zur Umweltbildung beitragen. Für Besucher und Touristen ist beispielsweise bei Legau eine Brücke mit Aussichtsturm entstanden, eine Fischbeobachtungsstation und ein kleiner Seitenbach, den vor allem die Umweltstation Legau für Exkursionen mit Schulklassen nutzt.

Die Bayerische Landesstiftung verleiht jährlich Preise für herausragende Leistungen auf den Gebieten Kultur, Soziales und Umweltschutz. Sie möchte damit den Blick auf Beispiele von Menschen lenken, die sich aktiv in diesen für die Gemeinschaft essentiellen Bereichen einbringen, und für den engagierten Einsatz für das Gemeinwohl danken. Hervorragende Leistungen auf kulturellem und sozialem Gebiet werden seit 1980 und Leistungen im Bereich des Umweltschutzes seit 1985 von der Landesstiftung ausgezeichnet.

Info: Die Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW) ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Augsburger Lechwerke AG. BEW unterhält und betreibt 36 Wasserkraftwerke an Donau, Günz, Iller, Lech und Wertach und gehört damit zu den führenden Wasserkraftwerksbetreibern in Bayern. Das Unternehmen erzeugt jährlich rund eine Milliarde Kilowattstunden Strom aus regenerativer Wasserkraft. BEW beschäftigt rund 150 Mitarbeiter. Der Unternehmenssitz liegt in Augsburg.