Barbara Lochbihler las aus ihren Buch "Allgäuerinnen" auf Einladung der Memminger Bündnis/Grünen. Foto: privat
Memmingen (dl). Barbara Lochbihler, die Europaabgeordnete der Bündnis/Grünen war kurzfristig zu einer Lesung in Memmingen zu Gast. Auf Einladung des Bündnis 90/Die Grünen Kreisverbandes Memmingen hat die Ostallgäuerin aus dem Buch „Allgäuerinnen“, das sie gemeinsam mit Sabine Schalm herausgegeben hat, im Weinhaus Löwen gelesen.
Nach der Begrüßung durch Corinna Steiger sprach die Europapolitikerin über ihre Motivation, ein Buch über das Leben der Frauen im Allgäu zu schreiben.
Es werden verschiedene Facetten des Frauenlebens im Allgäu des 20. Jahrhunderts bis heute aufgezeigt. Umbrüche im Leben von Bäuerinnen, Hebammen, Fotografinnen und weiteren, unterschiedlichen Frauen.
Unter anderem wird die Geschichte einer „privilegierten Mischehe“ in Memmingen erzählt. Wie die Nazis in Memmingen mit dem wohlhabenden jüdischen Pferdehändler Alfred Guggenheimer, seiner christlichen Ehefrau Annemarie und der gemeinsamen Tochter Ursula umgesprungen sind – und, wie die Witwe und die Tochter in der Nachkriegszeit behandelt wurden. Dieses Kapitel des Buches, "Manche Spuren menschlicher Existenz verblassen schneller als andere – die Geschichte einer „privilegierten Mischehe“ in Memmingen“, wurde von Elisabeth Diefenthaler gelesen - anschließend wurde mit dem Publikum ausführlich über die rechten Strömungen in Memmingen diskutiert.