Memmingen (jmg). Die beiden CSU-Europa-Politiker Markus Ferber und Edmund Stoiber waren zu einem informellen "Gespräch zu Europa" im Maximilian-Kolbe-Haus zu Gast. Unter der Moderation des hiesigen CSU-Vorsitzenden Christoph Baur sprachen die Politprofis über ihre Brüsseler Erfahrungen, Aufgaben und neue Impulse für die EU.
Der frühere Bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber, der seit sieben Jahren erfolgreich gegen die größten Auswüchse der Brüssler Bürokratie ankämpft und der aktive Europolitiker Markus Ferber diskutierten mit Mitgliedern und Freunden in einem "Gespräch zu Europa". Stoiber blickte zunächst auf die ersten Ideen eines gemeinsamen Europas, beginnend mit der Montanunion bis zur heutigen Europäischen Union. Europa habe in der Vergangenheit viel geleistet, doch Europa dürfe sich nicht im Klein-Klein verlieren, sondern muss seine wirklichen Aufgaben wahrnehmen. Demokratischer werden und mehr soziale Kompetenz aufbauen, um ein Europa der Bürger zu werden.
Europa stärken und ein Europa der Freiheit sowie ein Europa für die Bürger und für die Regionen schaffen, steht auf dem Europaplan der CSU. „Wir wollen ein Europa, das sich auf die großen europäischen Aufgaben konzentriert“, betonte Stoiber.
Benötigen eine leistungsfähige Außen- und Sicherheitspolitik
Europa müsse sich von innen her weiter entwickeln, weil mit bislang 28 Staaten auch an die Grenzen gestoßen wird. Die Ukraine-Krise mache deutlich, dass Europa eine leistungsfähige Außen- und Sicherheitspolitik benötigt, um die Friedensfunktion Europas aufrecht zu erhalten.
„Wir wollen ein Europa der Regionen“, sind sich Stoiber und Ferber einig, Europa soll Kompetenzen an die Mitgliedstaaten zurückgeben. Wir wollen Volksabstimmungen in Deutschland über wichtige europäische Entscheidungen. Ebenso eine Verringerung auf die hälfte der EU-Kommissare – die Bürokratie braucht eine Schlankheitskur.
Ferber und Stoiber sprachen sich deutlich für ein starkes Europa und auch den Euro aus, lehnen Eurobonds ab und auch die Schuldenvergemeinschaftung.
„Doch wir müssen die Menschen mehr mitnehmen, denn nur so bekommen wir die benötigte Akzeptanz in der Bevölkerung“, so Markus Ferber in seinem Schlußwort.