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Es geht los!

Elektrifizierung der Bahnstrecke München - Lindau nimmt weiter Fahrt auf

veröffentlicht am 14.11.2017
Elektrifizierung

Nun geht's (endlich) los, die Elektrifizerung der Bahnstrecke von München über Memmingen nach Lindau wird Realität. Foto: Deutsche Bahn AG

Memmingen (ew). Nach jahrelanger Vorbereitung und Planung wird die Elektrifizierung der Bahnstrecke München – Lindau im kommenden Jahr nun endlich in Angriff genommen.

Das Baurecht liege für zehn Bauabschnitte bereits vor und man könne im März 2018 mit den Bauarbeiten beginnen, erläutert der Projektleiter der Deutschen Bahn, Matthias Neumaier in der extra anberaumten Pressekonferenz.

Das Gesamtprojekt soll bis 2020 abgeschlossen sein. Die Baukosten belaufen sich auf 850 Millionen Euro, wobei die Schweiz 50 Millionen Euro zuschießt. Zielsetzung der Baumaßnahme sei, die Fahrzeit um 20 Prozent zu reduzieren und die Lärmbelastung für Anwohner zu verringern.

Neumaier betonte, dass die erhöhte Streckengeschwindigkeit durch Neigetechnik auch dem konventionellen Schienenverkehr zugutekomme, weil dadurch auch Regionalzüge schneller fahren können. Zusätzlich zur Elektrifizierung werde es Brückenerneuerungen, Gleis- und Weichenerneuerungen sowie eine Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik geben.

Da das Allgäu immer noch eine „Dieselinsel“ sei, habe man sich eine innovative Versorgungslösung für die Bereitstellung von Strom einfallen lassen müssen. Das Unterwerk Geltendorf werde erweitert und in Leutkirch werde ein komplett neues Umrichterwerk gebaut, damit die Stromversorgung auf der ganzen Strecke gesichert ist, erklärte Naumaier.

Lärmschutz hat große Priorität

Für die Gesamtstrecke werden 3.500 Oberleitungsmasten mit Vogelschutzmarkern und 281 Kilometer Kettenwerk benötigt. „Große Priorität bei diesem Projekt hat der Lärmschutz“, führt Neumaier weiter aus. 25 Kilometer Schallschutzwände würden gebaut, 13 Kilometer überwachtes Gleis (bei dem in gewissen Zeitabständen die Schienen geschliffen werden, um Lärm zu verhindern) und Schienenschmiereinrichtungen zur Reduzierung der Kurvengeräusche soll es geben. Außerdem werden 2.700 Häuser von Anspruchsberechtigten mit Schallschutzfenstern und/oder Lüftern versehen.

Die Bauabschnitte bezogen auf die Strecke Memmingen – Leutkirch beinhalten die Gleiserneuerung Memmingen – Buxheim – Tannheim, einen Neubau der elektronischen Stellwerke in Tannheim und Aichstetten, sowie den Neubau von 13 Bahnübergängen.

Streckensperrungen

Das Baukonzept erfordert aber auch abschnittweise Streckensperrungen, gerade zu Beginn der Baumaßnahmen in 2018. So werde die Strecke Buchloe -Memmingen – Leutkirch von 23. März bis 10 September 2018 komplett gesperrt werden. Für diesen Zeitraum werde die Bahn Schnellbusse einrichten, welche die Fahrgäste von Buchloe nach Memmingen mit bis zu 20 Minuten Reisezeitverlängerung transportieren. Von Memmingen nach Leutkirch beträgt die Zeitverlängerung etwa 24 Minuten. Die EC-Züge von München nach Zürich werden mit einer Fahrzeitverlängerung von 15 bis 20 Minuten über die Allgäubahn umgeleitet, wobei der Stopp Memmingen entfällt.

Weitere Informationen, auch zu den Fahrplanänderungen, gibt es im Internet: DB-Reiseportal: www.bahn.de

Infos zu baubedingten Fahrplanänderungen: https://bauinfos.deutschebahn.com