Oberstdorf (jhg). Wie passend: Hoch über Oberstdorf, direkt unter dem Gipfel des Nebelhorns fand der '1.Tourismusgipfel Schwaben' statt. Rund einhundert Teilnehmer waren auf Einladung des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben ins Panoramarestaurant der Bergstation Höfatsblick gekommen. Um über das Thema „Was braucht der Tourismus, um seiner Rolle als Leitökonomie in Schwaben auch weiter gerecht werden zu können?“ zu diskutieren.
Der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser machte in seinem Grußwort auf fast 2.000 Metern Höhe deutlich, dass der Tourismus auf die Unterstützung der Politik angewiesen sei. In Oberstdorf sei man schon immer zukunftsorientiert gewesen. Schon vor 25 Jahren seien die ersten die künstliche Beschneiungsanlagen installiert worden. „Damals waren sie heftig umstritten, heute sind sie Bestandteil eines fast jeden Skigebiets“, so der Landrat. Bürgermeister Laurent Miese erklärte, dass Oberstdorf zu 95 Prozent vom Tourismus abhängig sei. Es sei wichtig, den massenhaften Qualitätstourismus auch in Zukunft zu fördern.
Der Tourismusverbandschef und Bürgermeister von Bad Wörishofen Klaus Holetschek appellierte an die Politik, den reduzierten Mehrwertsteuersatz für die Hotellerie auf keinen Fall zurückzunehmen: „Hier wird für Generationen investiert und nicht für Wahlperioden.“ Der schwäbische Bezirksvorsitzende des Bayerischen Hotel- und Gaststättengewerbes Johann Britsch forderte, den Steuersatz auch für die Gastronomie zu senken. Die Traditionsgastronomie auf dem Land sei schon jetzt vom Aussterben bedroht. Augustin Kröll, Geschäftsführer der Bergbahnen „Das Höchste“ erklärte, alle aktuellen Investitionen bei den Bergbahnen im Allgäu wären ohne die Mehrwertsteuersenkung nicht möglich gewesen.
Als Vertreter der bayerischen Staatsregierung bezeichnete Staatsminister Thomas Kreuzer die Senkung der Mehrwertsteuer als „Meilenstein für die bayerischen Hotelbetriebe, mit der Nachteile im Wettbewerb ausgeglichen und Investitionen in Millionenhöhe angestoßen werden konnten“. Auch der Fachkräftemangel war ein Hauptthema bei dem Tourismusgipfel. Der stellvertretende IHK- Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Lintner erläuterte verschiedene Initiativen, um die Ausbildungsberufe im Tourismus wieder attraktiver zu machen. Finanzstaatssekretär Franz Pschierer ergänzte, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, brauche man vor allem auch ein Umdenken in der Wertschätzung für Serviceberufe.