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Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

Informationsveranstaltung am 11. Dezember im Klinikum Memmingen

veröffentlicht am 05.12.2024
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Die Leiter des Zertifizierten Bauchspeicheldrüsenzentrums, Chefarzt Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt (links) und Chefarzt Prof. Dr. Eike Gallmeier, befinden sich im ständigen Austausch. Foto: Bayer

Memmingen (dl). Rund 20.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Bauchspeicheldrüsenkrebs, auch genannt Pankreaskarzinom. Das Klinikum Memmingen klärt am kommenden Mittwoch, 11. Dezember, ab 19 Uhr, bei einer Informationsveranstaltung im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) über Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse auf.

Die Leiter des Zertifizierten Pankreaskrebszentrums, Chefarzt Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt (Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie) und Chefarzt Prof. Dr. Eike Gallmeier (Medizinische Klinik II), haben schon im Vorfeld zu Diagnose, Therapie und Heilungschancen informiert.

Wie äußert sich die Bauchspeicheldrüse, wenn sie krank ist?

Prof. Gallmeier: Während Bauchspeicheldrüsenkrebs anfangs keine oder nur unspezifische Symptome verursacht, äußert sich eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung, auch genannt Pankreatitis, durch sehr plötzlich auftretende, starke Oberbauchschmerzen, die häufig in den Rücken ausstrahlen. Oft werden diese von starker Übelkeit, Erbrechen, Fieber und grippeähnlichen Symptomen begleitet.

Warum wird die Bauchspeicheldrüse krank?

Prof. Gallmeier: Zu den wichtigsten Risikofaktoren für eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse, zum Teil mit schweren Gewebeschäden, zählen das Rauchen und ein erhöhter Alkoholkonsum. Darüber hinaus spielen die Ernährung sowie genetische Faktoren eine gewisse Rolle bei der Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs, wobei allerdings der überwiegende Teil der Fälle, sehr vereinfacht gesagt, rein `zufällig´ entsteht.

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist gefürchtet, weil er zu den aggressivsten Tumoren zählt. Hat sich in der Diagnostik und Therapie etwas verbessert?

Prof. Gallmeier: Ja, sehr viel! Beispielsweise können wir dank der sogenannten Endosonographie, bei der wir per Kamera und Schallkopf durch die Magen- und Darmwand hindurch direkt auf die Bauchspeicheldrüse blicken, gutartige und bösartige Tumore und deren Vorstufen deutlich früher erkennen und viel genauer einordnen und unterscheiden. Dabei spielt komplementär auch unsere leistungsstarke Radiologie eine wichtige Rolle. Schließlich können wir unter anderem durch gezielte genetische Untersuchungen inzwischen auch die Therapie individualisiert und rational auf den einzelnen Patienten zuschneiden.

Wie geht es für den Patienten weiter, wenn sich tatsächlich die Krebsdiagnose bestätigt?

Prof. Gutt: In unserer Tumorkonferenz entwickeln wir für jeden Patienten eine individuelle und fächerübergreifende Behandlung. Wir berücksichtigen, welche Vorerkrankungen der Patient hat, ob er sofort operiert werden sollte oder ob eine vorherige Chemo- oder Strahlentherapie notwendig wäre. Und natürlich lautet die wichtigste Frage: Was möchte der Patient?

Operationen an der Bauchspeicheldrüse gelten als schwierig. Warum?

Prof. Gutt: Die Bauchspeicheldrüse sitzt in 20 Zentimetern Tiefe im Bauchraum. Durch die anatomische Lage des Organs in unmittelbarer Nachbarschaft zu lebenswichtigen Blutgefäßen bedarf es einer hohen Expertise. Deswegen sollten Betroffene unbedingt ein zertifiziertes Zentrum aufzusuchen. Bei uns herrscht mit rund 70 Pankreasoperationen im Jahr eine große Routine und unsere Komplikationsrate liegt weit unter dem bundesweiten Durchschnitt. Außerdem operieren wir Dank unseres Da-Vinci-Roboters extrem genau, blutarm und minimal-invasiv.