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"Endstation Sehnsucht" - Legendäres Südstaatendrama im Stadttheater Memmingen

veröffentlicht am 11.12.2013

1.Blanche // Michaela Fent 2.Stella // Carolin Jakoby Blanche (Michaela Fent) und ihre Schwester Stella (Carolin Jakoby). Foto: Forster/Landestheater Schwaben

Memmingen (dl/as). Am Freitag, 13. Dezember 2013, 20 Uhr, feiert im Stadttheater das legendäre Südstaatendrama "Endstation Sehnsucht" von Tennessee Williams Premiere. Tennessee Williams, von dem auch „Die Glasmenagerie“ und „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ stammen, ließ sich bei diesem Stück stark von den Thesen Sigmund Freuds beeinflussen. Allesamt sind seine Figuren vereinsamt und leben in ihrer eigenen Realität.

Seit Shakespeares „Hamlet“ sind die wahren Helden der Menschheit die Verlorenen. Die den Kampf, der nicht zu gewinnen ist, immer wieder aufnehmen. Gegen die Welt um sie herum und gegen das eigene, unentrinnbare Ich.

Spannungsgeladen, schockierend und ergreifend erzählt der legendäre Autor die Geschichte der schönen und selbstzerstörerischen Südstaaten-Aristokratin Blanche Du Bois (Michaela Fent). Auf der Flucht vor der Vergangenheit sucht sie ihre Schwester Stella (Carolin Jakoby) in New Orleans auf. Deren Mann, Stanley Kowalski (Dino Nolting), ein selbstgefälliger, ungehobelter Macho, entwickelt sofort ein heftiges Ressentiment gegen den ungebetenen Gast. Zu abgehoben, exaltiert und arrogant kommt diese feine Dame daher, dabei ist sie doch nur eine überspannte, hysterische Alkoholikerin. Und er glaubt zu spüren, dass sie ihm seine Frau abspenstig machen will. Schließlich umgarnt sie auch noch seinen Freund Harold, und zwar, wie es aussieht, mit Erfolg. Stanley dreht durch. Und sieht nur noch einen Ausweg: brutale psychische und körperliche Gewalt.

In diesem Drama geht es um die Glut, die unbewältigte, scheinbar ausweglose soziale und persönliche Konflikte in uns entfacht. Um den Preis, den wir zahlen, wenn unsere Illusionen zerplatzen wie Seifenblasen und die raue Wirklichkeit, die dahinter aufscheint und die letzte Hoffnung tilgt. Endstation.

Info: Williams (1911-1983) war einer der berühmtesten US-amerikanischen Schriftsteller. Sein Stück „Die Glasmenagerie“ (1944) brachte ihm den Durchbruch. Für „Endstation Sehnsucht“ (1947), das stark von Freuds Lehren beeinflusst ist, erhielt Williams den Pulitzer-Preis. Berühmt wurde das Stück durch die Verfilmung von 1951 mit Vivian Leigh und Marlon Brando.

Inszenierung: Dietmar Nieder; Bühne und Kostüme: Sabine Manteuffel

Weitere Vorstellungen am 15. und 21. Dezember sowie am 7., 9. und 15. Januar 2014. Kartenreservierung unter Tel.: 08331/9459-16.