Krefeld/Memmingen (rad). „Patrick Vetter wird zweiter Torhüter bei den Krefeld Pinguinen." Mit dieser saloppen Meldung auf der Homepage des Krefelder DEL(Deutsche Eishockey Liga)-Clubs wird ein Traum des gebürtigen Memmingers Patrick Vetter Wirklichkeit. Zunächst wurde eine Laufzeit von einem Jahr vereinbart. Seinen ersten und bislang einzigen DEL-Einsatz für die Niederrheiner hatte Vetter am 20. November des vergangenen Jahres.
Der bald 25jährige durchlief die bewährte Schule des ESV Kaufbeuren und war von 2005 bis 2010 für den ECDC Memmingen im Einsatz, ehe er für eine Spielzeit zum ESV Königsbrunn wechselte. Völlig überraschend für die hiesige Eishockey-Szene war die Meldung vom vergangenen Winter, dass Vetter in der DEL zum Einsatz kam. Damals von nicht wenigen als „Eintagsfliege“ abgetan, feilte Vetter derweil an seiner weiteren Karriere. Wie im Interview mit DIE LOKALE (Ausgabe März) zu lesen war, hatte er für dieses Jahr „zwei Pläne im Kopf“. „Entweder noch einmal ins US-Trainingscamp oder aber ein fixes Engagement mit einem Klub anstreben“. Beides sei schwierig, weil das Trainingslager in Amerika erst im Spätsommer stattfinde und die Personalplanungen der deutschen Eishockey-Vereine zu diesem Zeitpunkt so gut wie abgeschlossen seien. Vetter im damaligen Gespräch: „In den nächsten Wochen werde ich mich entscheiden.“ Die Würfel sind gefallen, bei den Krefeld Pinguinen hat er wohl einen markanten Eindruck hinterlassen. Vetter passe gut in die Ausbildungsmentalität der Krefelder, ist auf deren Homepage zu lesen. Als zweiter Goalie hinter dem gesetzten Scotty Langkow soll er zudem im Oberliga-Team der Krefelder die nötige Spielpraxis sammeln. Um für den Ernstfall gerüstet zu sein.
Die Lokale hat sich exclusiv mit Patrick Vetter unmittelbar nach seiner Vertragsunterzeichnung unterhalten:
Die Lokale: Die Meldung über Ihr Engagement beim Krefelder Traditionsclub kam für viele überraschend. Für Sie auch?
Patrick Vetter: Traumhaft überraschend. Natürlich hatte ich darauf gehofft und insgeheim damit gerechnet – aber dass es so schnell geht, hätte ich nicht gedacht. Wie gesagt – traumhaft.
Die Lokale: Als zweiter Torhüter über eine ganze DEL-Saison hinweg ist einerseits ein toller Vertrauensbeweis, andererseits eine enorme Belastung, eine große Verantwortung. Wie werden Sie die Aufgabe angehen?
Patrick Vetter: Mit viel und hartem Training, immer auf der Höhe sein und an mir arbeiten. Um stetig besser zu werden. Und ich werde mir sicherlich von unserem ersten Torhüter Scotty Langkow das ein oder andere abschauen können, aber ich arbeite mit meinen Mitteln und an meinem Stil.
Die Lokale: Das Engagement ist ein „Full-Time-Job“. Zum einen als Reserve-Torhüter im DEL-Team und zum anderen als Torhüter des Oberliga-Teams. Wie sieht Ihr Tag momentan und vor allem unter der Saison aus?
Patrick Vetter: Wir trainieren momentan fünfmal die Woche. Kondition, Ausdauer, Sprungkraft und Schnelligkeit. Unter der Runde wird es so aussehen, dass ich bei den DEL-Spielen dabei bin und für die Oberliga-Mannschaft bei Bedarf zur Verfügung stehe. Beispielsweise bei wichtigen Spielen oder wenn es personell eng wird. Oder einfach, wenn es terminlich passt.
Die Lokale: Jetzt schon fünfmal Training? Hört sich nach Fleißaufgabe an.
Patrick Vetter: Ja, es sind Extra-Einheiten, die aber von den Spielern angenommen werden. Sogar Sinan Akdag, der bei der WM dabei war, macht mit.
Die Lokale: Bleibt da noch Zeit für anderes?
Patrick Vetter (lacht): Ja, zum relaxen.
Die Lokale: Welches Ziel setzen Sie sich für die kommende Runde in der DEL?
Patrick Vetter: Ich möchte mich weiterentwickeln, in der DEL Fuß fassen, mich für die nächste Spielzeit empfehlen. Und für etwaige DEL-Einsätze topfit zu sein
Die Lokale: Die hilfreich wären, wenn Sie auch in den nächsten Jahren dort spielen wollen...
Patrick Vetter: Ganz klar – und daher würde ich mich über Einsätze natürlich freuen.