Memmingen (rad). Die Überraschung ist ausgeblieben - der haushohe Favorit ERC Sonthofen hat die Halbfinal-Hürde beim ECDC Memmingen mit 4:3 (0:0/4:0/0:3) genommen - und dabei mit vier Treffern im zweiten Durchgang die Partie entschieden. Zumindest ein finanzielles "Trostpflaster" blieb den Indians - 3.650 Fans kamen in die Eishalle am Hühnerberg und sorgten für ein ausverkauftes Haus.
Es war alles für ein richtig heisses Derby angerichtet - die Fans aus beiden Lagern machten schon lange vor dem Spiel mächtig Stimmung. Beide Teams mußten aber auf jeweils einen wichtigen Akteur verzichten, Sonthofen auf Michael Waginger und die Indians auf Brit Ouellette.
Die Indians beginnen fulminant, nach wenigen Sekunden verpaßt Alex Krafczyk um Haaresbreite und eine Minute später schießt Patrick Zimmermann den Puck an die Latte. Der Favorit schien beeindruckt und brauchte eine Weile, um gefährlich vor dem Memminger Kasten aufzutauchen. Aber die erste Chance hatte es in sich, Indians-Keeper Alex Reichelmeir hielt aber sensationell gegen Snider (9.). Dann die 18. Minute, Sonthofens Kleinheinz wurde gefoult - Penalty für die Gäste, aber der Gefoulte verschießt.
Der zweite Durchgang beginnt wieder mit einem Memminger Paukenschlag: Sonthofens Goalie Zellhuber verliert den Puck, aber Zimmermann kann gerade noch gestört werden. Das Tor machten dann aber doch die "abgezockten" Gäste: Memmingen bringt den Puck nicht aus dem Drittel und Snider drischt den Puck nach 24 Minuten zum 0:1 ins Dreieck (24.). Und die Gäste legen nach, Grimm erhöht nach 28 Minuten auf 0:2 und nimmt damit zunächst dem Memminger Schwung den Wind aus den Segeln. Auch, weil mit Andi Börner (verletzt) und Patrick Zimmermann (erhielt nach 29 Minuten eine Fünfminuten-Strafe) die zwei gefährlichsten Akteure nicht mehr dabei sind. Sonthofen spielt nun seine Klasse aus und zieht in Überzahl durch Treffer von Kleinheinz (31.) und Snider (34.) auf 0:4 davon. Die "Luft" war raus und die Memminger Fans um die Erkenntnis reicher, dass "Geld doch Tore schießt" - Sonthofens (teure) Klassemannschaft zeigte den nun resignierenden Indians die Grenzen auf.
Memmingen kam mit neuem Schwung zum letzten Durchgang - konnte seine Chancen aber lange nicht nutzen. Bis zur 47. Minute dauerte es, bis Anton Pertl den ersten Indians-Treffer markierte. Memmingen setzte nach, hatte im Überzahlspiel auch Möglichkeiten, traf aber nicht. Somit überstanden die Gäste diese Phase und hatten es dann relativ leicht, ihren Vorsprung über die Zeit zu bringen. Weil der zweite und dritte Indians-Treffer von Pertl und Polaczek einfach zu spät fielen.
Nach ihrem 5:2-Sieg vom vergangenen Sonntag haben sich die Sonthofener mit diesem Erfolg für die Finalspiele gegen Bayreuth qualifiziert. Die Indians spielen noch um den dritten Platz gegen den EC Pfaffenhofen.
ECDC Memmingen: Reichelmeir (ab 31.54 Niemz) - Hoffmann, Stotz, Neumann, S. Schirrmacher, Jainz (C) - Pertl, A. Aschenbrenner, Merkle, Polaczek, Zientek, Tenschert, Becker, Rott, Börner, Kerber, Simon, Vycichlo, Zimmermann, Krafczyk.
ERC Sonthofen: Zellhuber (F. Schütze) - Witting, Franz, S. Schütze, C. Tarrach, Bindl, Blaha, Krötz - Kleinheinz, Vaitl, Berger, S. Tarrach, Sill, Friedl (C), Adebahr, Snider, Sabautzki, Newhook, Rabbani, Grimm.
Tore: 0:1 (24.) Snider (Krötz), 0:2 (28.) Grimm (Newhook/Franz), 0:3 (31.) Kleinheinz (Snider/Friedl; 5-4), 0:4 (34.) Snider (Friedl/Franz; 5-3), 1:4 (47.) Pertl (Vycichlo/Krafczyk), 2:4 (59.) Pertl (Vycichlo), 3:4 (60.) Polaczek (Vycichlo/Krafczyk).
Strafminuten: Memmingen 6 + 5 + Spieldauer gegen Zimmermann (Hoher Stock) - Sonthofen 12 + 12 Minuten gegen Sill (Reklamieren) + 10 Minuten gegen Bindl (Check von Hinten)
Schiedsrichter: Sperl (Ingolstadt) - Zuschauer: 3.650 (ausverkauft)