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Eis am Stiel, Pommes und Gummibärle: Freibad-Kiosk mit neuer Pächterin

veröffentlicht am 20.05.2015

Mit kleinen Kunden im Gespräch: Kioskpächterin Helga Grützmacher und die achtjährige Antonia.Foto: Alexandra Wehr/Pressestelle der Stadt). Mit kleinen, naschfreudigen  Kunden im Gespräch: Kioskpächterin Helga Grützmacher und die achtjährige Antonia.Foto: Alexandra Wehr/Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (dl/as). Baden? Kein Thema derzeit, besagt ein Blick aus dem Fenster. Bei diesen bescheidenen Spätfrühlingstemperaturen überlegt man sich schon eher, ob man den Stapel mit den Winterpullis wieder hervorholt. Über das Memminger Freibad gibt es aber dennoch etwas zu berichten. Seit dieser Saison steht nämlich der Verkauf unter neuer Führung: Die gebürtige Memmingerin Helga Grützmacher ist neue Kiosk-Pächterin und Herrin über die kleinen Köstlichkeiten, die uns das Baden versüßen.

Es gibt Brause, Esspapier und Gummibärle, Eis am Stiel, Mohrenkopfsemmeln und natürlich Pommes mit Ketchup. Der Kiosk ist vor allem für Kinderaugen gut bestückt, und er ist fester Bestandteil von Kindheitserinnerungen ans Memminger Freibad.

Schon seit Wochen ist Helga Grützmacher mit viel Elan im Einsatz, um die beiden Hütten des Kiosks grundlegend zu renovieren. „Meine Familie und Freunde haben fest mit angepackt. Ich freue mich, wie schön alles geworden ist!“, erzählt Grützmacher, während sie Cappuccino für zwei Badegäste zubereitet. Die Hütten wurden in einem frischen Blau-Grau gestrichen, die Fritteuse hat einen neuen Dunstabzug bekommen, maritime Deko-Artikel und zwei große Blumentröge mit Palmen schaffen eine freundliche Atmosphäre. „In den Details steckt viel Liebe. Meine Freundinnen haben zum Beispiel als Aschenbecher Tontöpfchen mit Serviettentechnik verziert“, beschreibt Grützmacher, die ihr Leben lang im Verkauf gearbeitet hat - zuletzt in einer Bäckerei.

Von ihrer Nichte hat sie im vergangenen Jahr gehört, dass die frühere Kiosk-Pächterin, Rosi Leopoldseder, aus gesundheitlichen Gründen aufhören muss. „Ich hatte erst Bedenken. Es ist nur ein Saisongeschäft und man ist sehr vom Wetter abhängig“, erklärt die quirlige Pächterin. „Aber schon die ersten Tage haben gezeigt, dass es viel Spaß hier im Kiosk macht. Ich bin den ganzen Tag draußen und treffe viele Menschen.“ Auch ihr Mann, der auf dem Bau arbeitet, sei beruflich von der Witterung abhängig. „Das passt ganz gut, so haben wir im Winter mehr gemeinsame Zeit.“

Laufenten als Maskottchen

Jeden Morgen ruft Helga Grützmacher im Freibad an, um zu hören wie viele Badegäste da sind. „Bei schönem Wetter werde ich immer von 10 bis 20 Uhr hier sein“, plant sie und scheucht vorsichtig einen kleinen gefiederten Gast weg. „Das ist Nils“, stellt sie lachend vor. „Drei Laufenten kommen hier immer vorbei, sie sind unsere Maskottchen.“

Mehrere Mädchen stehen vor der Eistafel und prüfen eingehend, welche Eissorten sie sich für einen Euro leisten können. Helga Grützmacher unterhält sich derweil mit zwei Buben, während sie ihnen Pommes zubereitet. Was sollte ein Freibad-Kiosk unbedingt anbieten, ist ihr Thema. Eis und Pommes seien am wichtigsten, meinen die Buben. „Und Kuchen wäre schön“, meint der zehnjährige Johannes.

„Ich habe keine Möglichkeit zum Kühlen, aber süße Teilchen wären vielleicht möglich“, überlegt Grützmacher. Wenn alles einmal angelaufen ist, will sie auch das Angebot für ihr 60 Sitzplätze umfassendes Wiesencafé vor dem Kiosk ausweiten. „Ein Weißwurstfrühstück ab und an kann ich mir gut vorstellen. Mal sehen. Ideen gibt es genug!“ Für diese Freibad-Saison wünscht sich die Pächterin vor allem eines: Viele warme Sonnentage.