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„Eine Welt - eine Heimat"

Verein Partnerschaft Dritte Welt feiert 40-jähriges Bestehen

veröffentlicht am 22.11.2017
„Eine Welt - eine Heimat"

Als langjährige Mitglieder und Mitarbeiter/innen des Weltladens Memmingen wurden geehrt (v.li.): Petra Beer, Borghild Dempf, Maria Hermann, Barbara Häring, Marlies Hüttenkofer, Annemarie Lehnberger, Werner Walcher,  Richard Moser und Bernhard Thrul.

Memmingen (as). Die Jubiläumsfeier zum 40. Jahrestag des Vereins Partnerschaft Dritte Welt und in Verbindung damit auch des Weltladens Memmingen als erster Weltladen in Schwaben in der Aula des Vöhlin-Gymnasiums war geprägt von Ehrungen und Danksagungen. „Die Weltläden als  Motor für den Fairen Handel setzen sich dafür ein, die Lebensverhältnisse in den Entwicklungsländern zu verbessern“, erklärte der Vereinsvorsitzende Georg Jutz.

Jutz

Georg Jutz, Vorsitzender des Vereins "Partnerschaft Dritte Welt". Fotos: Sonnleitner

Das Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter im Weltladen Memmingen sowie in den benachbarten Allgäuer Weltläden unterstütze dieses Anliegen des Vereins, der seinen Zweck darin sehe, „die Öffentlichkeit über Probleme der Dritten Welt und die Zusammenhänge zwischen ihr und den Industrienationen zu informieren und Entwicklungsprojekte in Ländern der Dritten Welt zu unterstützen“, führte Jutz aus. „Frieden und Überleben hängen langfristig davon ab, ob es uns gelingt, einen fairen Ausgleich zu schaffen“, betonte Georg Jutz

Anerkennung und Dank zollte auch Oberbürgermeister Manfred Schilder dem Verein und allen Mitarbeitern, die sich seit insgesamt 40 Jahre für eine Veränderung hin zu einer gerechteren Welt einsetzen. „Die Welt wächst schneller zusammen doch die armen Bevölkerungsgruppen profitieren davon kaum“, beklagte Schilder den Mangel an fairen Regeln in der Weltwirtschaft. „40 Prozent der Menschen leben in den Entwicklungsländern, doch ihr Anteil am Welthandel betägt gerade einmal ein Prozent“, so Schilder.

Hochwertige Produkte

Der Fairen Handel beruhe keineswegs auf Almosen, betonte Schilder, es seien vielmehr hochwertige Produkte, die hier einen wichtigen Absatzmarkt fänden. Die Weltläden, die in der Freiheitsbewegung wurzeln, seien "gesellschaftsfähig und alltagstauglich" geworden.

Schilder lobte auch die informative Arbeit des Vereins, die darauf abzielt, das Bewusstsein westlicher Menschen und ihr Konsumverhalten zu verändern, indem man ihnen die Arbeitssituation von Produzenten in Afrika und Asien erklärt und den Menschen hinter den Produkten zeigt. Dabei wies der OB auf die den Festakt begleitende Ausstellung „XXXL Wir tragen fair“ hin, eine Aktion der Iller-Lech-Weltläden,  die mit dem Preis „Spitze Nadel 2017“ ausgezeichnet wurde.

„Eine Welt - eine Heimat"

Balancieren die Weltkugel in ihren Händen: Zwei Schülerinnen des Theaterstücks von Bernd Scheiter zum Thema "Fairer Handel".

"Fairness aus vollem Herzen"

Dieses Anliegen eines Bewusstseinswandels war Thema des kleinen Theaterstücks, dass fünf Vöhlin-Oberstufenschülerinnen unter Leitung von Bernd Scheiter aufführten (siehe Vorschaubild). „Die nehmen sich die ganze Welt und schmeißen uns den Abfall vor die Füße“, beklagen sich die beiden Protagonistinnen, die die armen Länder des Südens repräsentieren. Doch: "Geduldetes Leid schlägt irgendwann auf den Verursacher zurück", heißt es warnend im szenischen Spiel. Fazit des Stücks ist die Utopie „Eine Welt, eine Heimat – Fairness aus vollem Herzen und nicht nur als Feigenblatt“.

"Schick, professionell und verkaufsorientiert"

„Innovation bedeutet konstruktive Unzufriedenheit mit den herrschenden Umständen“, erläuterte Grußwort Redner Dr.  Markus Raschke vom Fair-Handelshaus Bayern den Ehrengästen. Die Gründer der Weltläden haben die Zusammenhänge zwischen konsumorientierten Wirtschaftsmodell und den Ursachen von Armut in den Ländern des Südens gesehen und ernst genommen und einen neuen Ansatz gewagt, so Raschke. Die heutigen Weltläden seien schick, professionell und verkaufsorientiert.

„Eine Welt - eine Heimat"

Mit dem Preis „Spitze Nadel 2017“ ausgezeichnet: „XXXL Wir tragen fair“, eine Aktion der Iller-Lech-Weltläden.

Ehrungen und Uganda-Bericht

Weitere Programmpunkte der Feierstunde - neben einem Rückblick auf die wesentlichen Ereignisse in der Geschichte des Memminger Weltladens seit seiner Eröffnung am 12. November 1977 - war die Ehrung langjähriger Mitarbeiter/innen und Mitglieder (siehe Foto oben).  

Monika Mayer vom Verein "DU und ICH - Miteinander für Uganda e.V." berichtete anhand von Bildern über Hilfsprojekte in Uganda, einem der ärmsten Länder der Welt, wo der Verein sich derzeit für den Bau eines Krankenhauses engagiert, das im Februar 2018 die ersten Patienten aufnehmen soll.

Fair Trade School

Das Vöhlin Gymnasium als Gastgeber der Festaktes ist seit Januar 2016 Fairtrade School. Welches Schüler-Engagement das beinhaltet (Fair Trade AG, "Faire Pausen"), erklärten Katharina und Alina aus der Q 11 den beeindruckten Festgästen.