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„Eine Schonfrist gab es nicht“

OB Manfred Schilder über die ersten vier Monate im Amt

veröffentlicht am 07.08.2017
Schilder

Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder im Gespräch mit der Lokalen. Foto: Radeck

Memmingen (as). Bereits vier Monate ist Oberbürgermeister Manfred Schilder nun im Amt und hat auch schon einige politische Dauerbrenner in Angriff genommen. Der Weinmarkt ist am Wochenende autofrei, Ikea hat vom Stadtrat grünes Licht bekommen. „Ich bin vom ersten Tag an in die Sacharbeit gegangen“, erklärt Schilder im Gespräch mit der Lokalen. „Eine Schonfrist gab es nicht.“

„Auf uns alle wartet eine Menge Arbeit“, hatte Oberbürgermeister Manfred Schilder bei seiner Vereidigung am 21. März diesen Jahres gesagt. Da hat er wohl schon geahnt, dass es keine Schonfrist für ihn als Amtsneuling geben würde - keine Zeit, um mit dem Chefsessel im Rathaus erst einmal warm zu werden. Stattdessen wurde dieser gleich zum heißen Stuhl. Wichtige, bereits vertagte Entscheidungen wie die Abstimmung zu Ikea standen an (siehe Bericht auf Seite…). Auch der Konflikt um den Weinmarkt drängte auf eine Lösung.

Dabei habe es sich als unschätzbarer Vorteil erwiesen, auf seine Erfahrungen als alteingefleischter Memminger und Stadtrat zurückgreifen zu können, meint Schilder. “Vieles war mir ja bereits bekannt. Ich weiß um die Zusammenhänge, kenne die Orte und Menschen.“

Ob er sich die Arbeit als Rathauschef so vorgestellt habe, möchten wir wissen. Auch das bejaht er, schränkt aber ein: „Hier und da fehlte mir das Detailwissen. Viele Themen und Vorgänge erfordern doch mehr Kenntnis, als ein Stadtrat braucht.“ Auch seien die Prozesse in der Verwaltung zeitaufwendiger als gedacht. „Das habe ich etwas unterschätzt“, so Schilder. Als Vorgesetzter der Verwaltung nehme er sich aber bewusst Zeit für seine Mitarbeiter und suche im Zweifelsfall mit Ihnen gemeinsam nach Lösungen.

„Sehr positive Rückmeldungen“

Als zentral wichtig, auch bei der politischen Arbeit im Stadtrat, bezeichnete der OB den Dialog sowie die Transparenz von Prozessen und Entscheidungen. „Diesbezüglich bekomme ich sehr positive Rückmeldungen, auch aus den Reihen anderer Fraktionen“, freut sich der CSU-Mann. „Es fällt mir leicht, Verständnis für andere Positionen zu entwickeln, ohne sie abzublocken“, so das Stadtoberhaupt. „Jeder verdient es, mit seiner Meinung ernst genommen zu werden.“

An lange Arbeitstage war Manfred Schilder als IHK-Regionalgeschäftsführer bereits gewöhnt, doch jetzt ist der Kalender oft auch am Wochenende so voll, dass er kaum noch Zeit hat, in die Laufschuhe zu schlüpfen. Den Sport vermisst er, doch wichtiger ist ihm, dass Zeit für die Familie bleibt. „Meine Frau geht auch öfters mal mit auf Termine“, erklärt Schilder. Ansonsten gilt: „Ein Oberbürgermeister darf auch mal ‚nein‘ sagen.“ Und ein Privatleben führen. Immerhin: Ein bisschen sportlicher Ausgleich bleibt ihm: „Ich schleppe nach wie vor die Getränkekisten“, bekennt der Rathauschef lächelnd.