Hier entsteht die neue, zum Foyer hin offene Pausenhalle mit Küche für Schule und Hort. Fotos: Svenja Gropper
Memmingen (sg). Bei einem zweiten Baustellenrundgang seit Baubeginn im Herbst 2022 präsentierte Architekt Markus Merz den baulichen Fortschritt der letzten Monate. Deutlich erkennbar sind die fertigen Rohbauarbeiten an Mensa und Erweiterungsbau. Der Einbau der Fenster, Installationsarbeiten und die Arbeiten an den Dachflächen dauern noch an, bevor bald auch mit dem Innenausbau begonnen werden kann.
Schon jetzt ist ersichtlich, dass viel Licht, offene Räume und Rückzugsbereiche das Konzept ausmachen, welches bestehendes Potenzial ins Neue integriert. Dafür arbeiten 12 Gewerke mit rund 40 Arbeitern derzeit parallel auf der Baustelle, um die Bauzeit möglichst knapp zu halten, erklärt Merz. Der ehemalige Verbindungsbau zwischen Schule und Hort ist bereits Geschichte - dort entsteht eine neue Pausenhalle mit gemeinsamer Küche für Schule und Hort. Der Südtrakt wird in zwei Richtungen verlängert. Im Moment werden die neuen Fenster eingesetzt, die Dacharbeiten fortgesetzt sowie Leitungen und Rohre verlegt. Ab Januar 2024 soll dann mit dem Innenausbau begonnen und Anfang 2025 das Gebäude an die Schule zurückgegeben werden.
Merz zeigt sich insgesamt zufrieden, mit 95 Prozent vergebenen Bauvolumens bestehe Planungssicherheit. Der laut Architekt „extrem hohe Sanierungsbedarf" des Bestands von 1963 wird aktuell mit 18,7 Millionen Euro kalkuliert, wovon rund 7,5 Millionen von der Regierung von Schwaben gefördert werden.
Eine besondere Schule
Nicht nur baulich sei eine Sanierung und Veränderung notwendig geworden, so Merz, sondern auch aufgrund veränderter pädagogischer Konzepte, Anforderungen wie Barrierefreiheit sowie dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026. Das Hortgebäude soll vormittags zudem Platz bieten für dringend benötigte Kindergartenplätze.
Die Edith-Stein-Schule, 1964 als Volksschule im Osten Memmingens gegründet, ist eine Schule, in der Integration und Inklusion alltägliche Themen sind. Schüler mit Migrationshintergrund und mit Beeinträchtigungen gehören zum Klassenverband. Diese Besonderheit fordert eigene pädagogische Konzepte und damit verbunden eine eigene Bauweise. Dies sei herausfordernd gewesen, so Merz, denn es bedarf anderer Lernlandschaften als üblich - so entstehen neben Klassenzimmern auch Lesenischen, Gemeinschaftsbereiche, Ruheräume sowie Gruppenräume zur klassenübergreifenden Nutzung.
Zudem ist die Edith-Stein-Schule Seminarschule für Lehrerfortbildungen und integriert im neuen Konzept daher einen Seminarraum im ersten Obergeschoss. Insgesamt nannte Merz es eine „perfekte Bühne für Lernen und Leben“, die dort zu finden sein wird.
Eine lebenswerte Zukunft müsse dabei auch klimafreundlich sein, weshalb ein hochenergieeffizientes Gebäude geplant ist, mit neuer Dämmung, zentralen Lüftungsgeräten, Photovoltaik und dem Einsatz von Fernwärme.
Weitere Einblicke in den Fortschritt der Sanierung der Edith-Stein-Schule finden Sie in unserer Bildergalerie:
