Pilotprojekt der Agentur für Arbeit: In nur zwei Jahren absolvierten 16 Mitarbeiter der Personaldienstleister "Randstad" und "Manpower" im Alter zwischen
23 und 49 Jahren die
Umschulung zum Industriemechaniker. Links im Bild Meinrad Stöhr, Leiter der Johann-Bierwirth-Schule. Rechts im Bild (von außen): Michael Storzum, Fa. "Manpower", Marc Aßheuer, Fa. Randstad (hinten), Peter Litzka, Leiter der Agentur für Arbeit MM-Kempten, und Manuel Zeiler, Leiter des Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit. Foto: privat
Memmingen (ch). Im Rahmen eines bundesweiten Pilotprojektes hat die Agentur für Arbeit Memmingen gemeinsam mit den Personaldienstleistern "Randstad" und "Manpower" Mitarbeiter der beiden Unternehmen qualifiziert. In nur zwei Jahren absolvierten 16 Mitarbeiter im Alter zwischen 23 und 49 Jahren, die noch über keinen Berufsabschluss verfügten, die Umschulung zum Industriemechaniker - eine Ausbildung, die normalerweise dreieinhalb Jahre dauert.
„Sie haben Leistungen gezeigt, die Sie sich selbst kaum zugetraut haben und es hat sich rentiert“, lobte Christian Munz, Leiter des Fachbereiches Ausbildungsprüfungen der IHK Augsburg, der den Absolventen in der Agentur für Arbeit, Wielandstraße, die Facharbeiterbriefe überreichte.
Beste Absolventin war Biljana Bas, als zweit- und drittbeste Teilnehmer schnitten Resul Cetinkaya und Mohamed Abdalla ab. Der Notendurchschnitt aller erfolgreichen Absolventen lag mit knapp 2,0 weit über den durchschnittlichen Ergebnissen vergleichbarer Projekte.
"Jetzt haben sie es geschafft"
„Dies ist ein Anlass zum Feiern“, so Peter Litzka, Leiter der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. In seiner Ansprache zitierte er einen der Schüler, der zu Beginn sagte: „Diese Ausbildungsmaßnahme hat nur einen Nachteil: Sie beginnt für mich zehn Jahre zu spät.“ – „Doch jetzt haben sie es geschafft“, lobte Litzka. Die überdurchschnittlichen Ergebnisse bewiesen, dass es für Umschulungen und Qualifikationen nie zu spät sei.
Die Teilnehmer hätten Stehvermögen gezeigt, Durststrecken überwunden und es zum Erfolg gebracht. „Dieser Erfolg soll Sie weit tragen“, beglückwünschte sie Peter Litzka. Der Arbeitsmarkt im Allgäu brauche qualifizierte Industriemechaniker. „Neun von zehn Stellenangeboten richten sich an qualifizierte Kräfte“, erklärte der Agenturchef.
"Etwas ganz Besonderes"
„Diese Maßnahme ist in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes“, sagte Meinrad Stöhr, Leiter der Johann-Bierwirth-Schule, wo die Teilnehmer zwei Jahre der regulären Ausbildung in zwölf Monaten absolvierten. Er übergab den Absolventen ihre Abschlusszeugnisse und bedankte sich auch bei dem qualifizierten Lehrpersonal, „Sie sind jetzt wegen guter Führung entlassen“, scherzte er.
Auf die Frage, wie er die Ausbildung erlebt habe, antwortete Klassensprecher Jan Mebus: „Es war eine sehr schöne Zeit, sehr intensiv. Die Ausbilder standen immer hinter uns, auch wenn wir einmal einen schlechten Tag hatten. Das war sehr motivierend.“ Untereinander sei ein großer Zusammenhalt gewachsen, man habe sich gegenseitig in Lerngruppen unterstützt.