Memmingen (sg). Sie brennt für das, was sie tut: Krimhilde Dornach gehört aus Überzeugung der ÖDP an. Im Kreis Weißenhorn engagiert sie sich seit einigen Jahren politisch. Nun will die 56-jährige als Oberbürgermeisterin ins Memminger Rathaus einziehen und neuen Wind in die Stadt bringen. Etwas verändern, gerade weil sie von außen kommt.
Frau Dornach, was reizt Sie am Amt der Oberbürgermeisterin besonders?
Ich finde es reizvoll in einer Stadt Oberbürgermeisterin zu sein, die so eine wahnsinnige Historie hat. In Memmingen war 1525 der Freiheitsgedanke federführend. Wenn man diesen Freiheitsgedanken heute ernst nimmt, heißt das für mich: Global denken und regional handeln. Das ist auch Kern der gemeinwohlorientierten Politik, für die ich stehe.
Wo setzen Sie Ihre Schwerpunkte als Rathauschefin? Wo sehen Sie Memmingen in sechs Jahren, mit Ihnen als Stadtoberhaupt?
Ich möchte die Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligen und viel persönlichen Kontakt pflegen. Besonders Jugendliche möchte ich wieder mehr für Politik begeistern. Die Transparenz und das Mitgestalten von Projekten erachte ich als wesentlich. In sechs Jahren hat Memmingen eine moderne, nachhaltige Verwaltungsstruktur. Mit mir gibt es eine aktive Bürgerbeteiligung und mehr Miteinander und Füreinander. Das Klimakonzept und das Mobilitätskonzept wurden umgesetzt und es gibt vielleicht sogar einen Studiengang Gemeinwohlökonomie hier am Hochschulstandort.
Memmingen ist eine Sportstadt. Wir haben große Vereine wie die Indians, den ECDC und den FCM, aber auch viele kleinere Vereine. Wie wollen Sie alle Vereine gleichermaßen und fair unterstützen?
Es ist natürlich nicht einfach den Spagat zu schaffen, dass sowohl für die kleinen als auch für die großen Vereine etwas getan wird. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jedes Kind etwas Musisches und etwas Sportliches machen sollte. Um die Vereine in Memmingen gezielt fördern zu können, müsste ich mir vor Ort ein Bild machen, was es braucht und dann Lösungen und wenn nötig externe Fördertöpfe finden. Da ich die Einkünfte aus den OB Nebentätigkeiten spenden möchte, wäre hier auch Potential.
Wo sehen Sie Ihre Stärken als Oberbürgermeisterin?
Ich habe ein gutes Gefühl für Menschen und gehe offen und wertschätzend auf sie zu. Was ich besonders gut kann: Zuhören, analysieren, motovieren und realisieren. Ich habe in meinem Leben schon oft Lösungen gefunden und Dinge gemacht, die andere für unmöglich gehalten haben. Eine Stärke sehe auch ich in meinem Blick von außen, da ich nicht aus Memmingen komme.
Warum meinen Sie, sollte man Sie wählen?
Weil es ohne mich keine echten Fair-Änderungen geben wird und nach so vielen Jahren eine Frau an der Spitze die Chance bekommen sollte zu beweisen, dass sie es kann.