Im großzügig angelegten Eingangsbereich erklärt Architekt Peter Geiger (Mitte) das Raumkonzept. Links neben ihm Bürgermeisterin Margareta Böckh, Oberbürgermeister Manfred Schilder, Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger und Eltern der Kita-Kinder. Fotos: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl). Zu
Ostern sollen Erzieherinnen und Kinder der Karoline-Goldhofer-Kindertageseinrichtung
in das umgebaute und erweiterte Gebäude im Siechenreuteweg in Amendingen einziehen
können. Über den geplanten Termin der Fertigstellung informierte Architekt
Peter Geiger aus Kempten bei einem Baustellenrundgang mit Oberbürgermeister
Manfred Schilder, Vorständen der Goldhofer-Stiftung sowie Eltern von
Kita-Kindern.
Verzögerungen beim Umbau der Villa des verstorbenen Unternehmerehepaars Karoline und Alois Goldhofer erklären sich aus der aktuellen Hochkonjunktur im Baugewerbe, erläuterte der Architekt. „Handwerker sind im Moment extrem schwer verfügbar und auch Materiallieferungen verzögern sich.“ Bis zum Abschluss der Bauarbeiten ist die Kindertageseinrichtung noch im Pfarrheim von St. Ulrich in Amendingen untergebracht.
"Lichtdurchflutete, großzügige Räume"
Die Fassade besteht aus lichtdurchlässigen Polycarbonat-Stegplatten, die wichtiger Teil des energetischen Konzepts sind. Sie sind auch bei Hagel bruchsicher.
In
die Konzeption des Kemptener Architekturbüros „heilergeiger architekten und
stadtplaner bda“ ist das ehemalige Wohnhaus der Stifter samt Garage und
Schwimmbad mit eingeplant. Wo früher das im Boden versenkte Schwimmbecken war,
wurde ein Spielhaus geplant, in das die Kinder hinuntersteigen können. Wo Garagen
waren, wurde der Küchen- und Speisebereich für die Kinder gestaltet.
Großer Bewegungsraum im Untergeschoss
Im ehemaligen Wohnhaus (links) sind die Gruppenräume der Kindergartenkinder. Die große Fläche, ein überdachter Patio zwischen Gruppenräumen und Krippenbereich, ist Begegnungsraum für alle.
„Wir
werden hier für jedes Kind einen Essensplatz anbieten können, das ist aufgrund
der Platzverhältnisse nicht in jeder Kita möglich“, erklärte Bernhard Hölzle,
Leiter des Amts für Kindertageseinrichtungen. Besonders beeindruckt zeigten
sich die Eltern von einem großen, hellen Bewegungsraum im Untergeschoss, der
über eine Treppe - und für Kinder auch über eine Rutsche - zugänglich sein
wird. Jeder Gruppenraum verfügt über einen eigenen Zugang zur Terrasse, die
sich weitläufig um das Gebäude zieht. Von dort geht es direkt in einen großen
Garten.
Die Karoline-Goldhofer-Kita bietet Platz für 50 Kindergartenkinder in zwei Gruppen und für zwölf Krippenkinder. Betreut werden die Kinder nach der Reggio-Pädagogik, in der die Erzieherinnen besonders geschult wurden. Dr. Robert Bachfischer, Vorstandsmitglied der Alois-Goldhofer-Stiftung, dankte den Vertretern der Stadtverwaltung für die sehr gute Zusammenarbeit. Die Stiftung ist Bauherrin und die Stadt Trägerin der Kindertageseinrichtung.
Energiesparende Gebäudehülle
Die
Fassade aus Polycarbonat-Stegplatten bildet eine Gebäudehülle um die frühere
Villa und eröffnet neue Flächen wie einen überdachten Patio mit Oberlichtern
zwischen Wohnhaus und Schwimmbad. Zudem ist die teilweise zweischalige Fassade
Teil des energetischen Konzepts. „In den Zwischenräumen wird die Energie der
Sonne gespeichert, so dass das Gebäude mit einer kleinen Wärmepumpe auskommt“,
erläuterte Geiger.
Lichteinfall, Temperatur und Beschattung wurden für jeden Tag des Jahres dreidimensional simuliert. Im Sommer unterstützt in einer Zisterne gesammeltes Regenwasser die Kühlung des Gebäudes. Strom kommt über eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach.