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Eine bewegende Lebensgeschichte

Kinofilm „Der Fuchs“ erzählt von Krieg und Leben

veröffentlicht am 15.04.2023

Memmingen (sg). Seit dem 14. April läuft der Film „Der Fuchs“ im Cineplex Memmingen. Das Historiendrama erzählt die Lebensgeschichte von Franz Streitberger, dem Urgroßvater des Regisseurs Adrian Goiginger. Es ist ein Film, der das innere Erleben des Hauptcharakters in den Mittelpunkt stellt - von der Kindheit bis nach dem Zweiten Weltkrieg, den Franz als junger Soldat an der Westfront miterlebt.

„Der Fuchs“ ist ein sensibles Drama nach einer wahren Geschichte, in dem der echte Name von Goigingers Urgroßvater, Franz Streitberger, übernommen wurde. Vieles aus den Erzählungen des alten Mannes ließ der Regisseur und Drehbuchautor Adrian Goiginger in die Filmhandlung einfließen. Am Schluss des Filmes hört man die Stimme des echten Franz Streitberger und sieht ihn auf einer Fotografie. 2017 ist dieser mit 100 Jahren verstorben. Er erzählte seinem Urenkel Adrian von dem Fuchs und seiner Zeit im Krieg. Dabei erstaunte er diesen mit dem Ausdruck starker Gefühle wie Trauer. Goiginger wollte schon mit 14 Jahren einen Film daraus machen und begab sich auf intensive Spurensuche seiner Familiengeschichte, wie er zum Filmstart im persönlichen Nachgespräch per Videocall im Cineplex Memmingen erzählte.
Mit dem Film schafft er nicht nur ein Vermächtnis für seinen Uropa - er macht auch der Generation der Kriegskinder und Kriegsenkel ein bedeutsames Geschenk.
Das Schicksal des Protagonisten traf viele Kinder und Jugendliche der Generation, für die Franz stellvertretend steht. Viele österreichische Bergbauernkinder wurden zwischen den Kriegen aufgrund von Armut und Hunger zu Großbauern gegeben. Das Schicksal eines jungen Mannes, der an die Front musste, ist ebenfalls kein Einzelschicksal.

Film ab
Franz Streitberger (Maximilian Reinwald) wächst als jüngstes Kind auf einem Bergbauernhof im österreichischen Pinzgau auf. Er ist acht Jahre alt, als die Eltern ihn 1927 zu einem reichen Großbauern weggeben. Denn sie sind zu arm, um ihn zu ernähren. Franz kann das Verhalten seines Vaters Josef (Karl Markovics) nicht verstehen, muss sich aber fügen. Zehn Jahre später entlässt sich der nun volljährige Franz (Simon Morzé) aus der Knechtschaft beim Großbauern. Mehr durch Zufall schließt er sich in Salzburg dem Militär an. Zu den anderen, ebenso jungen Soldaten findet der einzelgängerische Franz keinen Anschluss. In seiner Herkunftsfamilie wurde wenig gesprochen. Gefühle bekamen in Liedern abends am Feuer Ausdruck. Als junger Soldat weiß Franz daher nicht, wie man von sich erzählt, wie man scherzt und Freundschaft schließt. Er ist eher schweigsam und liebt die Natur und Tiere. Im Wald sieht er eines Tages einen verwaisten Fuchswelpen und nimmt ihn zu sich. Dieser kleine Fuchs gibt ihm in den Kriegswirren Halt. Die beiden finden eine besondere Beziehung zueinander. 1940 kommt seine Kompanie, die mittlerweile zur Deutschen Wehrmacht gehört, an die Westfront. Der Fuchs fährt stets im Beiwagen von Franz Motorrad mit. Bis zu dem Zeitpunkt, als die Kompanie aus dem besiegten Frankreich verlegt wird. Der Krieg geht weiter, doch der Fuchs, inzwischen ausgewachsen, kann nicht bei ihm bleiben.
Als Franz 1947 zurück nach Österreich kommt, führt ihn sein Weg zum elterlichen Hof. Diesen findet er verlassen vor. Dennoch: Nach vielen Jahren gibt es auf berührende Weise eine Versöhnung zwischen ihm und seinem Vater.