Unterallgäu (ew). Der Flexibus ist aus der ländlichen Region nicht mehr wegzudenken. Schafft er doch schnelle Verbindungen, wo der ÖPNV an seine Grenzen stößt. Die Ära Flexibus zündet mit der App 2.0 eine neue Stufe, die laut Josef Brandner noch digitaler, effizienter und somit näher am Kunden den ÖPNV im ländlichen Raum anbieten kann.
Besonderes Feature ist, dass nun die Echtzeitdaten des Verkehrs in die App mit einfließen und die Pünktlichkeit damit stark verbessert wurde. Außerdem kann man mit der neuen App buchen und auch bezahlen. Seit 1. April ist die neue App online und es konnten seither bereits 12.000 Fahrten verbucht werden, doch leider sei der Flexibus laut Brandner Corona-bedingt nach wie vor lediglich zur Hälfte ausgelastet.
Auch die Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr, Kerstin Schreyer, bescheinigte der Mobilität große Wichtigkeit, gerade in Zeiten der Pandemie. Gerade jetzt müsse man das Angebot weiter anschieben und das sei auch sinnvoll angelegtes Geld, so die Ministerin. Man sei dabei eine vernünftige ÖPNV-Strategie für Bayern zu erarbeiten, welche auf die Bedürfnisse von Stadt und Land eingehe. Wichtig sei auch, dass man eine Verkehrsmittelwahlfreiheit habe, die sowohl die Straße als auch die Schiene umfasst. Das bedarfsorientierte Angebot im ländlichen Raum funktioniere ganz gut und Schreyer bezeichnete Brandners Flexibus als Erfolgsmodell, eben weil es sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiere.
"Komfortabel wie noch nie"
Der Günzburger Landrat Dr. Hans Reichhart sprach von gleichwertigen Lebensqualitäten in Stadt und Land. Es dürfe keinen Unterschied machen, wo man wohnt und das gelte auch für den ÖPNV. Die Überschrift über dem Werbeflyer „Komfortabel wie noch nie“ bezeichnete der Landrat als passend, denn der ÖPNV müsse „selbstverständlich“ sein. Die Zugangshindernisse müssen seiner Meinung nach verschwinden und dazu leiste die App einen wesentlichen Beitrag. Der Flexibus sei eine Verkehrsart, die ganz spontan Verbindungen ermögliche, ohne auf starre Fahrpläne achten zu müssen.
"Gutes Instrument"
Der Unterallgäuer Landrat Alex Eder bezeichnete den ÖPNV im ländlichen Raum als eine ganz besondere Herausforderung. Im Unterallgäu gebe es genauso viele zugelassene Fahrzeuge wie Einwohner und es sei bei 52 Gemeinden ein Ding der Unmöglichkeit, einen eng getakteten ÖPNV hinzubekommen. Da sei der Flexibus ein gutes Instrument, um mit dem Auto, das sowieso auf dem Hof steht, mithalten zu können. Auch für Eder ist die Niederschwelligkeit und Zugangsfreundlichkeit für die Benutzer wichtig. Der Landrat wünschte der App viel Erfolg.