Etwa 40 Geistliche waren in die Memminger Josefskirche gekommen, um das Requiem für Weihbischof Max Ziegelbauer zu feiern. Zelebriert wurde die Messe von Bischof Konrad Zdarsa unter Konzelebration seines Vorgängers, Bischof em. Dr. Walter Mixa, mehrerer Weihbischöfe und Priester. Im Hochchor waren das Augsburger Domkapitel, Abt Johannes Schaber und Benediktinermönche von Ottobeuren sowie zahlreiche Geistliche. Der Sarg mit dem Verstorbenen wurde während der Messe in der Kirche aufgebahrt. Auf dem Sarg lag Ziegelbauers Bischofs-Mitra. Daneben sein Kelch und eine Stola, die für sein Priesteramt standen. Fotos: Alexandra Wehr/Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl). In St. Josef wurde
Weihbischof Max Ziegelbauer 1923 getauft, dort feierte er 1950 seine Primiz als
neu geweihter Priester und nun wurde in der Josefskirche auch das Requiem für
den langjährigen Memminger Ehrenbürger gefeiert.
Bischof Konrad Zdarsa zelebrierte
die feierliche Totenmesse für seinen verstorbenen Mitbruder unter
Konzelebration von Bischof em. Dr. Walter Mixa, mehrerer Weihbischöfe, des
Augsburger Domkapitels, des Abts Johannes Schaber mit Benediktinern von
Ottobeuren und zahlreicher Geistlicher. Auch Vertreter des öffentlichen Lebens
in Memmingen und die Bürgerschaft geleiteten ihren beliebten Weihbischof und
Ehrenbürger in großer Zahl zu Grabe.
"Weitblick, Visionen und Menschlichkeit"
Oberbürgermeister Markus
Kennerknecht würdigte den verstorbenen Ehrenbürger als „geschätzten Partner für
die früheren Stadtväter“, der sich mit großem Engagement für die
kommunalpolitischen Belange der Stadt eingesetzt habe. Seiner Heimatstadt sei
er immer zutiefst verbunden gewesen. „Weihbischof Max Ziegelbauers Persönlichkeit
wird der Stadt fehlen“, betonte der Oberbürgermeister. „Der Verlust seines
Weitblicks, seiner Visionen und seiner Menschlichkeit hat die Stadt Memmingen
ein Stück ärmer gemacht.“
"Mit einer ganz tiefen Demut"
Generalvikar Harald Heinrich
entwarf in seiner Predigt ein Bild von Ziegelbauers Persönlichkeit. „Die Welt
und ihre Geschicke suchte er geistig und geistlich zu durchdringen“, beschrieb
er. Eine große Ehrfurcht vor Christus sei ihm zu eigen gewesen. Davon sprach
auch Dekan Ludwig Waldmüller in einem Nachruf. „Für Christus hat Weihbischof
Ziegelbauer gelebt mit einer ganz tiefen Demut, die ich immer wieder beobachten
konnte.“ Die Entwicklung der Pfarreiengemeinschaft in Memmingen habe er wach
und interessiert begleitet.
Weihbischof Anton Losinger würdigte Ziegelbauer als einen humorvollen, geistreichen und musikalischen Menschen, der wichtige Diskussionspunkte über Sorgen und Fragen der Kirche angestoßen habe. Der vielbelesene Theologe sei intensiv und hingebungsvoll auf der Suche nach dem richtigen Weg der Kirche in schwierigen Zeiten auf dem Weg in die Zukunft gewesen.
In weiteren Nachrufen gedachte auch die Studenten- und Akademikerverbindung Rhaetia ihrem verstorbenen Bundesbruder und die Katholische Arbeitnehmerbewegung in Memmingen ihrem Gründungsmitglied und Ehrenpräses.
Das Requiem wurde musikalisch gestaltet von der Schola der Augsburger Domsingknaben. Am aufgebahrten Sarg in der Josefskirche und in der Aussegnungshalle auf dem Waldfriedhof stellten Mitglieder der Memminger Feuerwehr eine Ehrenwache.