Das (gestellte) Foto zeigt den Drive-Through, den das Gesundheitsamt Memmingen in der Stadionhalle eingerichtet hat. Die Probanden bleiben während des Tests im Auto sitzen. Fotos: Sonnleitner
Memmingen (as). Seit 14 Uhr ist in der Stadionhalle, Bodenseestraße 44, eine zentrale Corona-Teststation des Gesundheitsamt Memmingen eingerichtet. Über den Ablauf der Speichel-Tests informierte Oberbürgermeister Manfred Schilder kurz zuvor bei einem Pressetermin.
„Ich begrüße die Entscheidung von Markus Söder“, erklärte Oberbürgermeister Manfred Schilder. Der bayerische Ministerpräsident hatte einige Minuten zuvor eine landesweite Ausgangsbeschränkung angeordnet. Die Appelle an Vernunft und Solidarität seien bei vielen nicht angekommen, monierte Schilder. „Viele Menschen verhalten sich unvernünftig, sie nutzen das schöne Frühlingswetter, um sich zu treffen und Party zu machen und sitzen in den Straßencafés oder bevölkern die Spielplätze, als wäre nichts.“
"Maßnahmen sind richtig und notwendig"
Dabei handele es sich um eine Krise, die es so seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gegeben habe. Doch die Dramatik sei offenbar noch nicht bei jedem angekommen, so das Stadtoberhaupt. „Insofern sind die Maßnahmen absolut richtig und notwendig“, so Schilder, verbunden mit einem Dank an alle städtischen Hilfsorganisationen, an Rettungskräfte, Polizei und Katastrophenschutz, „die Sorge dafür tragen, dass auch die letzten Unvernünftigen zur Vernunft gebracht werden“.
Drive-Through in der Stadionhalle
In der Stadionhalle hat das Gesundheitsamt nun einen „Drive-Through“ organisiert, wo ausschließlich Menschen getestet werden, die vom Gesundheitsamt identifiziert und eingeladen wurden. Dabei handelt es sich um Menschen, die mit Infizierten im In- oder Ausland Kontakt hatten. „Es kann nicht jeder kommen!“, darauf weist der Rathauschef nachdrücklich hin. „Menschen, die keinen Termin haben, werden abgewiesen.“ Für Probanden, die nicht mobil sind, organisiert das Gesundheitsamt einen Fahrdienst.
Probanden wurden telefonisch benachrichtigt
Bei den Tests bleiben die Betroffenen im Auto sitzen. Durch Plexiglasscheiben geschützte MitarbeiterInnen der Johanniter, die in Jahrmarktsbuden untergebracht sind, überreichen den Probanden Material für den Abstrich (den diese selbst durchführen) und Probenröhrchen, die in einen Behälter vor der Bude eingeworfen werden. Ein Labor in Kempten wird die Abstriche dann untersuchen und die getesteten Personen telefonisch benachrichtigen, die sich bis dahin in Quarantäne befinden.
„Noch können wir Infektionsketten nachverfolgen", betonte OB Schilder, "doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis das nicht mehr möglich ist.“
Wer nicht eingeladen ist und Erkältungssymptome hat, kann sich unter der Nummer 116-117 an den ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden.