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Dr. Friedrich Zeller: SDP stellt ihren neuen OB-Kandidaten vor

veröffentlicht am 19.01.2017
Dr. Zeller

Dr. Friedrich Zeller stellte sich den Medienvertreten nun offiziell als OB-Kandidat der Memminger SPD vor. Fotos: Radeck

Memmingen (as). im Rahmen einer Pressekonferenz hat der Memminger SPD-Ortsverein nun seinen Kandidaten für die kommende Oberbürgermeisterwahl vorgestellt. Der gebürtige Memminger Dr. Friedrich Zeller soll auf den kurz nach Weihnachten verstorbenen Markus Kennerknecht (SPD) folgen.

Bei der Vorstellung des neuen OB-Kandidaten des SPD-Ortsvereins im Hotel Weißes Ross machte Fraktionsvorsitzender Dr. Hans-Martin Steiger deutlich, dass die Genossen nach wie vor sehr stark unter dem Eindruck des plötzlichen Todes ihres Freundes Markus Kennerknecht stünden, der sie in besonderer Weise berührt habe. Dennoch die Zeit drängt: Die Frist für die Wahl eines neuen Oberbürgermeisters ist knapp bemessen, bis spätestens 26. Januar müssen nominierte Bewerber verbindlich gemeldet sein.

Mit Dr. Zeller habe die SPD jemand gefunden, der Kennerknecht sehr nahe war und ihn im letzten Jahr eng begleitet hat. „Wir sind sicher: Markus hätte gewollt, dass der Weg, den er eingeschlagen hat, weitergegangen wird“, so Steiger. „Wir sind daher außerordentlich dankbar, dass Dr. Friedrich Zeller sich in dieser schwierigen Situation bereit erklärt hat, seiner Heimatstadt zu helfen.“

Gleich geblieben sei der hohe Anspruch bei der Auswahl des Kandidaten. Ohne parteipolitische Brille habe man einen Kandidaten gesucht, der „der Stadt Bestes sucht, sich am Menschen orientiert, ein Ohr für den Bürger hat, den Dialog sucht und die notwendige Sachkompetenz mitbringt", erklärte Steiger. Der heute als Berater und Trainer tätige Dr. Friedrich Zeller sei hervorragend qualifiziert für das Amt eines Oberbürgermeisters einer kreisfreien Stadt wie Memmingen. Zeller verfügt über langjährige Berufserfahrung als kommunaler Spitzenbeamter, Aufsichtsratsvorsitzender und Dozent (siehe Vita).

Die Kandidatur Kennerknechts begleitet

„Es ist nicht leicht, zum politischen Alltag überzugehen“, betonte auch Zeller. Er habe die Kandidatur Kennerknechts begleitet und in ihm einen guten Freund gefunden. Zeller stellte sich den Medienvertretern ausführlich vor, beschrieb die Stationen seines Lebensweges (siehe Vita) und beantwortete dann die Fragen der Journalisten.

Diese setzten erwartungsgemäß 2014 an, bei Zellers Ausscheiden „aus dem Hamsterrad der Politik“, wie er es nannte. Die verbale Attacke, die dazu geführt hatte, dass er als Landrat nicht wieder gewählt wurde, bereue er bis heute, bekannte Zeller. Es habe sich zwar wenig später gezeigt, dass er in der Sache recht gehabt habe, dennoch sei dies ein „absoluter Ausrutscher“ gewesen, für den er sich beim ersten Kreisverband in Weilheim entschuldigt habe.

Auf die Frage, warum er eine mögliche Kandidatur als Rathauschef in Memmingen vor drei Jahren abgelehnt habe, betonte Zeller, dass seine familiäre Situation mit drei schulpflichtigen Kindern ihn damals daran gehindert habe, diesen Schritt in Erwägung zu ziehen. Jetzt wolle er sich jedoch mit voller Kraft und Erfahrung in die weitere Entwicklung der Stadt einbringen. „Memmingen bekommt jemanden, der weiß, was er will und was er kann“, so Zeller selbstbewusst.

"Ich bin kein Parteipolitiker"

Als langjähriges SPD-Mitglied betonte Zeller dennoch, dass er kein Parteipolitiker sei, die Interessen der Stadt und der Menschen also im Vordergrund stünden.

Auf weitere Fragen nach seinen Prioritäten in der Stadtpolitik betonte der er, dass seine Kandidatur erst seit wenigen Tagen feststehe. „Ich muss mich erst einarbeiten“, erbat Zeller sich Zeit. Er machte jedoch klar, dass er sich zwar in der Tradition Dr. Ivo Holzinger und Markus Kennerknecht sehe, jedoch einen eigenen Weg gehen wolle. Dabei sei auch ihm Bürgernähe „extrem wichtig“. Auch Ideen seines Vorgängers wie den „Jour fix“ in den Ortsteilen werde er gern übernehmen.

Auf den Wahlkampf angesprochen, relativierte Zeller, es gehe vor allem darum, mit den Bürgern - auch in den Ortsteilen - ins Gespräch zu kommen. Bereits im Vorfeld hatten sich die Parteien darauf geeinigt, die Zeit bis zur OB-Wahl am 19. März aus Respekt vor dem verstorbenen Markus Kennerknecht eher zurückhaltend gestalten zu wollen.

Damit die Bürger sich ein Bild von den beiden Kandidaten machen können, veranstaltet die Memminger Zeitung am 6. März eine Podiumsdiskussion. Genauere Angaben folgen.

Vita Dr. Friedrich Zeller

Friedrich Zeller wurde am 1. April 1966 in Memmingen geboren. Nach seinem Abitur am Bernhard-Strigel-Gymnasium und seiner Wehrdienstzeit bei der Luftwaffe/Jabo 34 in Memmingerberg studierte er Politik- und Verwaltungswissenschaften an der Hochschule für Politik in München und an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer am Rhein. Er promovierte in den Fächern Politik, Volkswirtschaftslehre und öffentliches Recht an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Nach der Wende ging Dr. Zeller nach Leipzig und arbeitete dort freiberuflich für die Friedrich-Ebert-Stiftung und den Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters. Ab 1994 war er Stadtrat in Leipzig, unter anderem Mitglied im Fachausschuss Finanzen, und Aufsichtsrat der Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH.

Seit zwei Jahren arbeitet Zeller als selbständiger Berater und Trainer. Er ist Lehrbeauftragter der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Hof und an der Universität der Bundeswehr Neubiberg.

Dr. Friedrich Zeller ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Er engagiert er sich ehrenamtlich unter anderem als Stadtrat in Schongau und als Kreisrat. Außerdem ist Zeller Mitglied im Landesvorstand des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). In seiner Freizeit fährt er gerne Ski und ist mit dem Radl unterwegs.