
Die Kandidaten der ÖDP. Links im Bild: Bezirksvorsitzende Lucia Fischer (Listenkandidatein für den Bezirkstag), dahinter Bezirksrat Alexander Abt (Direktkandidat Bezirk). Rechts im Bild: Kreisvorsitzende Gabriela Schimmer-Göresz (Landtag Liste), dahinter Stadtrat Prof. Dr.-Ing. Dieter Buchberger (Landtag direkt).
Professor Dieter Buchberger, der beruflich mit
Forschung und Lehre zu tun hat, lange Jahre in der Wirtschaft tätig war
und auf 20 Jahre kommunalpolitische Arbeit zurückblicken kann, ging in
seiner engagierten Rede auf seine politischen Schwerpunkte ein. Er
kritisierte die Versprechungen so mancher CSU-Größen von Stoiber über
Seehofer zu Söder beispielsweise im Bereich der Erneuerbaren Energien,
der E-Mobilität, der Familien- und Bildungspolitik sowie der Verkehrs-
und Landwirtschaftspolitik.
"Industrie- und Verbandsspenden an Parteien untersagen"
Als Grundübel benennt der Kandidat: Industrie- und Verbandsspenden an Parteien, die untersagt werden
müssten. Buchberger will "Taten statt wohlfeiler Ankündigungen" und sich
dafür stark machen, dass Bayern als Heimatort zukunftsfähig wird. „Wir
brauchen eine Politik, die allen Menschen dient und Wirtschaft mit
Ökologie verbindet. Bayern muss zum Vorreiter in Sachen
Gemeinwohl-Ökonomie werden“, so Buchberger.
"Erziehungsgehalt" statt Betreuungsgeld
Der Fraktionsvorsitzende beklagt die
Chancenungerechtigkeit insbesondere bei der Bildung und will sich u.a.
einsetzen für kleinere Klassen und eine zweite Kraft in jeder
Grundschulklasse. Das bayerische Betreuungsgeld will er in ein
Erziehungsgehalt umwandeln. „Bayern braucht mehr Familien-Gerechtigkeit“
ist sein Credo.
Nachhaltige Landwirtschaft
Leidenschaftlich nimmt der ÖDP-Kandidat die völlig
verfehlte Landwirtschaftspolitik zulasten der Bauern, ihrer Familien,
der Verbraucher und der biologischen Vielfalt ins Visier. Er stellt am
Beispiel Milchpulver und Sojaanbau einen direkten Bezug her zur
Verarmung anderer Länder und zu Fluchtursachen. „Die derzeitige
Landwirtschaftspolitik ist der absolute Wahnsinn, kostet Milliarden und
bringt unvorstellbares Leid für Menschen in Afrika und Brasilien“,
resümiert Buchberger. „Die ÖDP steht für eine nachhaltige
Landwirtschaft, für Tier- und Menschenschutz, übernimmt Verantwortung
für die Eine Welt und für einen vernünftigen Umgang mit Steuergeldern.“
Klimaschonende und soziale Maßnahmen
Buchberger will kleinräumige Strukturen aus Landesmitteln fördern,
Bauern stärker dafür belohnen, dass sie ökologische Maßnahmen zum Wohle
aller ergreifen und spricht Klartext: „Wer klimabelastende Flughäfen mit
30 Millionen fördert, der ist frei, Steuergeld in klimaschonende und soziale
Maßnahmen zu investieren. Das erwarte ich von einer „christlichen“
Partei, die von Schöpfungsverantwortung spricht. Gier und
Profitmaximierung gehen damit nicht zusammen.“
Weniger Flächenverbrauch
Buchberger spricht sich für weniger Flächenverbrauch aus. „Gleichwertige Lebensbedingungen herrschen nicht dann, wenn per Landesentwicklungsprogramm die gleichmäßige Betonierung von Stadt und Land erleichtert wird oder beispielsweise Schutzkonventionen ausgehebelt werden“, so Buchberger kritisch. Die ÖDP habe das „C“ zwar nicht im Namen, dafür aber im Programm.
"Begonnene Arbeit fortsetzen"
Bezirksrat Abt erläuterte das Aufgabengebiet eines Bezirksrates und ging auf Anträge und Initiativen ein und nannte beispielhaft das Projekt der Krisenintervention, die Petition für einen verbesserten Gewässerschutz sowie die Förderung der Umweltbildung in Schwaben. Er möchte die begonnene Arbeit weitere fünf Jahre fortsetzen.