Bei der Übergabe der SOS-Dosen im Rathaus (von links): Bruno Ollech, stv. Bezirksgeschäftsführer des Malteser Rettungsdiensts, Oberbürgermeister Manfred Schilder, Erika Winterwerb, stv. VdK-Vorsitzende Ortsverband Memmingen, Wilhelm Lehner, BRK-Kreisgeschäftsführer, Altoberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Vorsitzender des BRK-Kreisverbands Unterallgäu, Wolfgang Schmidhauser, VdK-Vorsitzender Ortsverband Memmingen und Heinrich Minst, VdK-Kreisvorstand. Fotos: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl/as). Mag die Idee ist auf den ersten Blick auch etwas ungewöhnlich sein, so ist sie doch sehr praktisch und kann sich im Notfall als äußerst wirksam und sogar lebensrettend erweisen: Im Kühlschrank eines Patienten finden Sanitäter oder der Notarzt im Einsatzfall eine Plastikdose, die einen ausgefüllten Fragebogen enthält und erfahren so die wichtigsten Infos zu ihrem Patienten.
Die SOS-Dose enthält einen Fragebogen, der ausgefüllt werden muss, sowie Aufkleber, die am Kühlschrank aufgeklebt werden können.
Welche Medikamente werden eingenommen? Bestehen Allergien? Gibt es Vorerkrankungen? Liegt eine Patientenverfügung vor? Muss ein Haustier versorgt werden? Die Antwort auf diese und weitere Fragen findet der Rettungsdienst im Kühlschrank allein lebender Menschen.
100 solcher SOS-Dosen wurden im Rathaus von VdK-Kreisvorstand Heinrich Minst und VdK-Vorsitzendem des Ortsverbands Memmingen, Wolfgang Schmidhauser, an das Bayerische Rote Kreuz (BRK) und den Malteser Rettungsdienst überreicht.
"Eine großartige Idee“
„Ich finde die SOS-Dose eine großartige Idee“, lobte Oberbürgermeister Manfred Schilder die Aktion. „Der Kühlschrank ist in jeder Wohnung gut zu finden, und mit Hilfe der Informationen in den Dosen kann alleinstehenden Menschen in der Not schnell geholfen werden.“ Schilder dankte dem Sozialverband VdK für die hilfreiche Initiative.
„Wenn nur eine Dose ein Leben rettet, hat sich die Initiative schon gelohnt“, betonte Heinrich Minst. „Immer mehr ältere Menschen leben alleine. Verwandte leben weit weg und selbst Bekannte wissen oft über vieles nicht Bescheid“, erläuterte Wolfgang Schmidhauser. „In der SOS-Dose steht alles im Notfall Wichtige drin.“
Es komme sehr oft vor, dass man Patienten nach dem Medikamentenplan fragen müsse, erklärte Bruno Ollech, stv. Bezirksgeschäftsführer des Malteser Rettungsdiensts und Leiter der Notfallvorsorge. Die Informationen in der SOS-Dose wären da eine große Hilfe. Sie sollen bei den Maltesern und beim BRK an die Menschen verteilt werden, die Essen auf Rädern erhalten oder einen Hausnotruf haben.
Die SOS-Dosen sind erhältlich in der Kreisgeschäftsstelle des VdK Sozialverbands in der Dr.-Berndl-Str. 5 oder am Stand des VdK bei den Gesundheitstagen (8. bis 10. November 2019 in der Memminger Stadthalle).