(dl). Die Aussichten in der hiesigen Wirtschaft, insbesondere für das Handwerk, verschlechtern sich zusehends. Hilfsprogramme helfen nicht immer dort, wo sie angebracht und (überlebens)notwendig sind. In den Genuß des sogenannten Energiekosten-Dämpfungsprogramms (EKDP) sollten auch kleine und mittlere Unternehmen kommen - um jetzt zu erfahren, dass dieses EKDP in die Gas- und Strompreisbremse aufgehen soll. Dazu ein Kommentar von Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Schwaben (HWK):
Gute Kompromisse zu finden, ist die hohe politische Kunst und ein Kernelement unserer Demokratie. Gerade in Koalitionen hängt erfolgreiches Handeln auch davon ab, wie gut es gelingt, unterschiedliche Positionen zu umfassender Akzeptanz und zum Wohl aller zusammenzuschmieden. Doch ein Kompromiss muss wie Eisen geschmiedet werden, solange es heiß ist. Nur dann lässt es sich formen. Dauert es zu lange, erkaltet es, und selbst der größte Wumms bringt kein brauchbares Ergebnis.
Derzeit laufen brandeilige politische Entscheidungen nach einem ganz anderen Muster ab: Es wird kontrovers diskutiert, Gremien und Arbeitsgruppen, vor allem innerhalb der Parteien, werden zurate gezogen, Europa wird gehört, es gibt Spitzentreffen zwischen Ministern, die dann – man will es nicht glauben – ohne Ergebnis vertagt werden. Zu groß sind immer noch das Schielen auf die Profilierung der eigenen Partei und das Bedienen der eigenen Wählerschaft.
Inzwischen läuft unseren Handwerksunternehmen die Zeit davon. Viele wissen nicht, wie sie die kommenden (kalten) Monate überstehen sollen. Sie haben auf die Aussagen der Bundesregierung vertraut und müssen jetzt erkennen, dass sie leer ausgehen.
„Zu groß sind immer noch das Schielen auf die Profilierung der eigenen Partei und das Bedienen der eigenen Wählerschaft“ (Ulrich Wagner)