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Die Konjunktur ist erneut eingebrochen

IHK-Regionalversammlung fordert mehr Diskussionsbereitschaft

veröffentlicht am 24.02.2021

Memmingen (dl). Eine aktuelle IHK-Konjunkturumfrage zeigt, dass die Wirtschaft vor einem weiteren Krisenjahr steht. Angesichts dieser Lage und der erneuten Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März fordert die IHK-Regionalversammlung Memmingen und Unterallgäu eine konkrete Öffnungsperspektive für die Betriebe.

„In vorbildlicher Weise hat die Wirtschaft bislang alle Maßnahmen mitgetragen und funktionierende Schutzkonzepte erarbeitet. Jetzt muss auch die Politik intelligentere Lösungen als eine ständig wiederkehrende Lockdown-Strategie liefern“, sagt Andrea Thoma-Böck, Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung in einer Pressemitteilung. Das Corona-Krisenmanagement der Politik sorgt ihrer Meinung nach für Unmut und Unverständnis bei den Unternehmen in der Region. Fehlende Diskussionsbereitschaft und die alleinige Fokussierung auf den Inzidenzwert hätten zu einer tiefen Perspektivlosigkeit geführt.

Pauschalisierungen beenden

Dr. Albert W. Schultz, Vizepräsident der IHK Schwaben, fordert von der Politik eine neue Maxime für den Umgang mit COVID-19. „Die von den Virus-Mutationen ausgehende Gefahr ist uns bewusst“, betont Schultz. Jetzt aber gelte es, Pauschalisierungen zu beenden und das Infektionsrisiko differenzierter und im regionalen Kontext zu betrachten. „Angesichts niedriger Inzidenzwerte muss es für Unternehmen, die wirksame Hygiene- und Schutzmaßnahmen vorweisen, eine Öffnungsperspektive geben.“ Die für ihn richtige Maxime im Umgang mit dem Virus lautet schon seit dem 1. Lockdown „Lasst möglichst viele Menschen möglichst normal leben, lernen, arbeiten, konsumieren und sich fit halten“. „Im Gegensatz zum ersten Lockdown stehen uns neue Mittel zur Verfügung, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, so Schulz weiter. Mit nachhaltigen Test-, Impf- und Schutzkonzepten für besonders gefährdete Gruppen und einer lückenlosen, digitalen Kontaktnachverfolgung könnten regionale Öffnungen beschleunigt werden.

Gastgewerbe und Einzelhandel stark angeschlagen

Besonders den stationären Einzelhandel belastet laut IHK der anhaltende zweite Lockdown stärker als der erste. „Der Winterwaren-Umsatz sei größtenteils komplett ausgefallen und die Bezahlung der Frühjahrsware stehe an. Das Schlimmste für die Einzelhändler und deren Mitarbeiter aber sei, dass sie keinerlei Planungssicherheit für die nächsten Wochen und Monate haben“, fasst Andrea Thoma-Böck ihre Gespräche mit den Händlern in Memmingen und Unterallgäu zusammen. Wenn jetzt keine Hilfen ankommen oder im März geöffnet wird, verschwinden viele Geschäfte vom Markt. Das werde dramatische Folgen für die Struktur unserer Innenstädte haben, warnt Regionalvorsitzende Thoma-Böck.