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„Die Balance im Land halten“ - Marcel Huber bei der CSU Memmingen

veröffentlicht am 30.01.2017
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Dr. Marcel Huber bei seinen Ausführungen zu Europa, Bayern und der Welt beim Neujahrsempfang der CSU Memmingen. Fotos: Radeck

Memmingen (rad). Zu ihrem Neujahrsempfang haben die Memminger Christsozialen mit Dr. Marcel Huber einen hochkarätigen Ehrengast begrüßen dürfen. Der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei sprach dabei im Maximilian-Kolbe-Haus vielerlei Themen an. Sei es das Ehrenamt oder unsere gute wirtschaftliche Position in Bayern oder die Bewältigung der großen Herausforderung in der Flüchtlingsfrage, um nur einige zu nennen.

Vorab ergriffen Memmingens Bürgermeisterin Margareta Böckh, Klaus Holetschek sowie Oberbürgermeisterkandidat Manfred Schilder das Mikrofon. Letzterer beeindruckte den Gastredner Marcel Huber, der wie Schilder ein Verfechter des Ehrenamtes ist. „Ihre Vorstellungsrede hat mich beeindruckt“, gab der CSU-Spitzenpolitiker dem OB-Kandidaten einen gehörigen Motivationsschub mit in den (kurzen) Wahlkampf. Jemand, der derart ehrenamtlich engagiert ist und einen großen Sportverein leiten kann, sei auch der Richtige für das Rathaus, führte Huber weiter aus. Um danach gleich zu seinen Themen zu kommen.

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CSU-OB-Kandidat Manfred Schilder überzeugte Huber mit seiner Vorstellungsrede

„Das Große schafft die EU nicht"

„Es ist uns nie so gut gegangen wie jetzt“, erklärte Huber den weitläufigen Begriff des Wohlstandes, der nicht nur mit großen Autos in der Garage oder anderweitigen Luxusgütern zu tun habe. „Wohlstand ist nicht nur materiell zu sehen. Wir genießen eine große soziale Sicherheit, sind medizinisch bestens versorgte und das Bildungsangebot ist in seiner Vielfältigkeit einzigartig“, führte der 59-Jährige weiter aus. 72 Jahre Frieden in Europa, nicht zuletzt dank der Europäischen Union, seien in der Geschichte einzigartig, aber nicht selbstverständlich und garantiert. In Zusammenhang mit der EU mahnte Huber an, dass die Bürger unzufriedener würden. „Das Große schafft die EU nicht, im Kleinen quälen sie uns“, würden es die Menschen empfingen und platzierte damit einen heftigen Seitenhieb gegen die Eurokraten und die überzogene Bürokratie in und aus Brüssel.

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Zum Abschluß gab's nen kleinen Memminger Gruß vom Ortsvorsitzenden Christoph Baur (rechts)

"Verantwortung umfasst auch, 'nein' zu sagen"

Seine Worte zur allgegenwärtigen Flüchtlingsproblematik fanden großen Anklang. Bayern habe 4,5 Milliarden Euro eigens dafür im aktuellen Doppelhaushalt eingeplant. Aber Integration könne letztendlich nur funktionieren, wenn die politisch Verantwortlichen die „Balance im Land halten“ und die Kräfte auf die wirklich Hilfesuchenden bündeln. „Integrieren ja, helfen ja – aber nicht ohne Ende“. Die Verantwortung umfasse auch, „nein“ zu sagen.

Nein zu sagen oder unkonventionelle Wege gehen – das habe Bayern nach vorn gebracht. Huber spricht den leidigen Finanzausgleich an – „Schön, dass wir’s uns leisten können, freu’n tut’s uns nicht“. Und legt nach, dass im Freistaat seit 2005 keine Neuverschuldungen im Haushalt zu finden seien – mit dem Ziel, 2030 schuldenfrei zu sein. Bayerns Politik könne daher „nicht so daneben liegen“, allein in den vergangenen 25 Jahren sei die Einwohnerzahl um zwei Millionen auf nun rund 13 Millionen gestiegen. Die Frage sei erlaubt, warum Menschen aus anderen Bundesländern nach Bayern kommen, obwohl die Opposition klage, „wie fürchterlich es in diesem Land zuginge“.