Frau oder künstlicher Mensch, Realität oder Fantasie - darum geht es in der Welt des Sandmanns. Foto: Karl Forster
Memmingen (dl). Passend zur Jahreszeit präsentiert das LTS die Oper "Der Sandmann", in dem ein Schlüsseltext der Deutschen Romantik musikalisch seinen Weg auf die Bühne gefunden hat. Die kraftvolle, düstere und traumverlorene Musik der britischen Indie-Bluesrockerin Anna Calvi entführt in die Welt des Sandmanns, in der nicht klar ist, was wahr und was falsch, was real und was Fantasie ist.
Die Oper erzählt von einer Frau, die sich im Verlauf der Erzählung als künstlicher Mensch entpuppt. Der Protagonist Nathanael könnte mit seiner Angetrauten Clara und ihren zu erwartenden Kindern auf dem Lande ein beschauliches Leben führen, wenn da nicht ein frühkindliches Trauma und die unheilvolle Begegnung mit dieser Frau wären. Ihm kommt zunehmend die Fähigkeit abhanden, zwischen Wahn und Wirklichkeit zu unterscheiden. Eine mechanische Frau wird zur riesigen Projektionsfläche seiner Träume und Begierden.
Dramatischer Rock lässt hierzu eine Atmosphäre zwischen Entrückung und Ekstase entstehen; im Ablauf der geheimnisvollen Ereignisse entfaltet sich eine surreale Komposition aus weichen Pop-Balladen, Folk und Jazz mit Anklängen an Vivaldi.
Premiere ist am Samstag, 16. Dezember, um 20 Uhr im Großen Haus.